Großeinkäufer und Schnäppchenjäger in der Bundesliga

Für über 600 Millionen Euro verstärkten sich die Bundesligisten für diese Saison. Dortmund verpflichtete eine halbe Mannschaft, Bayern nur zwei Spieler. Wie so oft gilt auch in diesem Jahr: Viele teure Verpflichtungen können ihre hohen Ablösen nicht rechtfertigen.
Titelbild
Mats Hummels und Neuzugang Renato Sanches wechselten für jeweils 35 Millionen Euro zum FC Bayern.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times16. Mai 2017

Das Transferfenster ist oft nicht nur für Trainer, Manager und Kaderplaner die interessanteste Saisonphase. Wenn mit großen Summen jongliert wird und etablierte Spieler gerüchteweise täglich woanders im Gespräch sind, ist auch der geneigte Fan voll dabei. 

In der Fußball-Bundesliga werden jeden Sommer Hunderte Millionen ausgegeben. Am Ende wird abgerechnet: Welcher Verein hat ein Schnäppchen gemacht und klug gewirtschaftet? Und welcher Club hat hoffnungsvolle Talente offenbar hoffnungslos überbezahlt? Die Deutsche Presse-Agentur zieht Bilanz.

WELTMEISTER: Vor der Saison wechselten mehrere Nationalspieler innerhalb der Bundesliga die Seiten. Die Bilanz der Weltmeister fällt höchst unterschiedlich aus: Während der 35 Millionen Euro teure Mats Hummels in München gleich einschlug und von Trainer Carlo Ancelotti für „eine fantastische Saison“ gelobt wurde, tat sich Mario Götze bei seiner Rückkehr zum BVB schwer. Im März teilte der Verein mit, dass der Siegtorschütze von Rio de Janeiro wegen einer Stoffwechselstörung seine Saison beenden müsse. Auch André Schürrle (BVB) und Christoph Kramer (Gladbach) hatten große Mühe, die in sie investierten Millionen im ersten Jahr zu rechtfertigen.

AUFSTEIGER-INVESTITIONEN: Mehr als 50 Millionen Euro ausgegeben, null Euro eingenommen. So liest sich die Transferbilanz von Aufsteiger  RB Leipzig. Doch die Investitionen haben sich gelohnt: Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl wurde auf Anhieb Vizemeister und sprang damit in die Champions League. Grund dafür waren auch Top-Verpflichtungen: Mit Naby Keita (15 Millionen Euro) und Timo Werner (10 Millionen Euro) verstärkten die Sachsen ein gefestigtes  Zweitliga-Kollektiv mit individueller Extraklasse.

VOLLTREFFER: Neben RB Leipzig sind auch Borussia Dortmund und Werder Bremen echte Volltreffer gelungen. BVB-Flügelflitzer Ousmane Dembélé (15 Millionen Euro) beeindruckte nicht nur die gegnerischen Defensivreihen, sondern auch die eigene Führungsriege. Man habe sich „große Qualität“ hinzugeholt, urteilte Sportdirektor Michael Zorc über den Franzosen, der mit seinem 3:2-Siegtor den FC Bayern aus dem Pokal und Dortmund ins Finale schoss. Für Werder überzeugte Torjäger Max Kruse, der für 7,5 Millionen Euro kam und Bremen mit 14 Saisontoren in die Nähe des Europapokals schoss.

ENTTÄUSCHUNGEN: Kraftpaket, Europameister und Riesentalent: Von dem 35-Millionen-Zugang Renato Sanches wurde beim FC Bayern viel erwartet. Zurückgeben konnte er indes wenig: In den meisten Partien ließ Carlo Ancelotti ihn nach unzureichendem Saisonauftakt außen vor. Auch die teuer verpflichteten Nationalspieler Kevin Volland und Aleksandar Dragovic konnten ihre hohen Ablösesummen für Bayer Leverkusen selten rechtfertigen. Zu einem Fiasko wurde die Transferpolitik des VfL Wolfsburg: Trotz der VW-Millionen droht am letzten Spieltag ein Absturz auf Relegationsplatz 16.

SCHNÄPPCHEN: Dass es auch anders geht, bewies in der Winterpause  Schalke 04. Manager Christian Heidel verpflichtete Guido Burgstaller vom 1. FC Nürnberg für weniger als zwei Millionen Euro und landete damit ein echtes Schnäppchen. Österreichs Angreifer Burgstaller (neun Rückrundentore) wurde zur Schalker Lebensversicherung und sorgte mit drei Doppelpacks dafür, dass die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl nicht noch in Abstiegsnöte gerät. (dpa)

RB Leipzig gab rund 50 Millionen Euro für neue Spieler aus. Foto: Sebastian Kahnert/dpa

RB Leipzig gab rund 50 Millionen Euro für neue Spieler aus. Foto: Sebastian Kahnert

André Schürrle und Mario Götze stehen beim BVB unter Vertrag. Foto: Guido Kirchner/dpa

André Schürrle und Mario Götze stehen beim BVB unter Vertrag. Foto: Guido Kirchner

Die Verpflichtung von Ousmane Dembélé (M) hat sich für den BVB bereits bezahlt gemacht. Foto: Peter Kneffel/dpa

Die Verpflichtung von Ousmane Dembélé (M) hat sich für den BVB bereits bezahlt gemacht. Foto: Peter Kneffel

Guido Burgstaller erzielte in der Rückrunde neuen Treffer für den FC Schalke 04. Foto: Ina Fassbender/dpa

Guido Burgstaller erzielte in der Rückrunde neuen Treffer für den FC Schalke 04. Foto: Ina Fassbender



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion