Grindel droht Ärger mit dem Zoll

Nun könnte Reinhard Grindel auch noch Ärger mit dem Zoll bekommen. Offenbar hat der zurückgetretene DFB-Präsident seine 6000 Euro teure Uhr nicht deklariert. Ein weiterer potenzieller Nachfolge-Kandidat gab bekannt, kein Interesse am Amt des DFB-Chefs zu haben.
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Reinhard Grindel droht wegen der beim Zoll nicht deklarierten Einfuhr einer Luxus-Uhr juristischer Ärger.Foto: Boris Roessler/dpa/dpa
Epoch Times5. April 2019

Dem zurückgetretenen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel droht wegen der beim Zoll nicht deklarierten Einfuhr einer Luxus-Uhr juristischer Ärger.

Gegen den 57-Jährigen läuft bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt eine Verdachtsprüfung, teilte Pressesprecherin Nadja Niesen auf dpa-Anfrage mit. Sollte sich der Verdacht erhärten, würde die Staatsanwaltschaft Ermittlungen einleiten.

Grindel hatte bei seiner Demission als Chef des Deutschen Fußball-Bundes am Dienstag erklärt, dass ihm der ukrainische Verbandschef Grigori Surkis in Genf eine 6000 Euro teure Uhr geschenkt habe. Grindel versäumte es jedoch offenkundig, diese bei der Einreise nach Deutschland beim Zoll anzumelden.

Auf Flugreisen mitgebrachte Waren sind ab einem Wert von 430 Euro zu versteuern. Bei Verstößen kann es zu einem Bußgeld- oder Strafverfahren kommen, dem die betroffene Person nur durch eine rechtzeitige Selbstanzeige entgehen kann. Ob Grindel dies getan hat, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit.

Der frühere Fußballprofi und -funktionär Matthias Sammer schluss unterdessen eine Kandidatur für das Amt des DFB-Präsidenten kategorisch aus. „Ich habe mich doch klar geäußert, wie meine nähere Zukunft aussieht. Ich werde nirgendwohin zurückkehren in ein operatives Geschäft“, sagte der 51-Jährige bei Eurosport. „Das sieht aktuell meine Lebensplanung nicht vor.“

Die viel wichtigere Diskussion sei, „wie sich der Verband in Zukunft unter professionellsten Strukturen in Verbindung zu seiner Tradition zeigen wird“, sagte Sammer, derzeit externer Berater beim Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund. „Bevor du Mr. X findest, brauchst du erst einmal Struktur“, forderte Sammer. „Bevor man über Namen diskutiert: Erst mal eine Struktur erarbeiten, die wichtig ist, um die ganzen Bereiche abzudecken“, sagte er. „Dann diese Bereiche mit Spezialisten auffüllen – das wäre mein Vorschlag.“

Der Deutsche Fußball-Bund will bis zum Bundestag am 27. September einen Grindel-Nachfolger finden und auch maßgebliche Reformen anstoßen. Aktuell haben DFB-Vize Rainer Koch und Ligapräsident Reinhard Rauball interimsweise den Chefposten des mit 7,09 Millionen Mitglieder größten Sportfachverbandes der Welt übernommen. (dpa)



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