Gladbach soll neue Hertha-Reife spüren
Halloween ist vorbei – und Borussia Mönchengladbach soll für Hertha BSC auch kein Gruselgegner mehr sein.
„Wir müssen schon in den ersten Minuten ein Zeichen setzen. Wir sind eine heimstarke Mannschaft, das muss der Gegner spüren, auch wenn es ein Champions-League-Teilnehmer ist“, forderte Berlins Trainer Pal Dardai vor der nächsten Bundesliga-Partie am Freitagabend (20.30 Uhr) im ungemütlichen Olympiastadion.
Die jüngsten fünf Liga-Spiele hat Hertha gegen Gladbach verloren, teilweise deprimierend hoch. Neun Gegentore gegen die Borussen in der Vorsaison haben Dardai „erstmal ratlos“ gemacht, berichtete der Ungar mit einem Schmunzeln von seinem Alptraum. Vielleicht gehe er vorher nochmal in die Kirche und bitte dort um Beistand. Auf der anderen Seite sind die Berliner in dieser Spielzeit in ihrem eigenen Stadion noch ohne Punktverlust: vier Spiele – vier Siege.
„Die Spiele in der vergangenen Saison waren nicht so schön – da haben wir ja 1:4 und 0:5 verloren. Aber wir sind jetzt eine andere Mannschaft, wir sind reifer und stabiler geworden“, erklärte der US-Abwehrmann John Anthony Brooks. Das darf durchaus als Kampfansage verstanden werden. Die Borussia soll dieses Mal die Fortschritte der Hertha wahrnehmen – und zwar schmerzlich.
Allerdings ist der Respekt vor der Arbeit am Niederrhein bei den Berlinern weiter groß. „Die machen einen guten Job. Es gibt einige Vereine in der Bundesliga, die sich gern einem ähnlichen Weg anschließen würden“, sagte Michael Preetz zur Vorbildrolle der Borussia. Der Hertha-Manager verwies auf die Vorteile, die der Gegner auch durch das regelmäßige internationale Geschäft in Sachen Finanzkraft und Vermarkung noch habe: „Es ist kein Geheimnis, dass sie uns noch voraus sind.“
In einem Spiel aber sieht der Hauptstadtclub natürlich seine Chance. Dass Hertha jüngst mit 0:1 in Hoffenheim verlor, soll an dieser Konstellation nichts ändern. „Du brauchst nicht 120 Analysen“, erklärte Dardai zur Aufarbeitung der Niederlage: Eine kurze Ansprache reiche. „Wir müssen mit der richtigen Bereitschaft ins Spiel gehen. Es ist ein Topspiel für uns. Wenn du gewinnst, sieht es richtig gut aus.“ Sein Team hat mit 17 Punkten als Tabellen-Fünfter fünf Zähler mehr eingesammelt als der Elfte Mönchengladbach.
Mit der Gladbacher Aufregung um den Spieltermin nur drei Tage nach dem 1:1 in der Champions League gegen Celtic Glasgow und der weiter langen Berliner Ausfallliste (Marvin Plattenhardt, Sebastian Langkamp, Valentin Stocker, Vladimir Darida, Ondrej Duda) wollte sich Dardai nicht weiter beschäftigen. Die Freitag-Ansetzung begründete die Deutsche Fußball Liga mit der Empfehlung der Berliner Polizei, die am Wochenende mit mehreren Demonstrationen eingespannt sei.
Und zu Punkt zwei merkte Dardai nur kurz an: „Ich würde mich nie dahinter verstecken, dass es verletzte Spieler gibt. Das ist auch eine Chance für junge Leute.“ Der 19 Jahre junge Maximilian Mittelstädt soll als Linksverteidiger beginnen.
„Wir haben schon unseren Plan“, betonte Dardai, der unaufgeregt seine Spielvorbereitung durchzog. Auch für Gladbachs jüngsten Auftritt in der Königsklasse änderte er seine Gewohnheiten nicht. „Ihr kennt mich“, bemerkte der 40-Jährige zum persönlichen TV-Studium: „Ich haben eine Halbzeit geguckt, dann bin ich schlafen gegangen.“ (dpa)
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