Gisdol redet Relegationsmeister HSV stark

Zweimal musste der HSV bereits in die Relegation - zweimal konnte der Traditionsclub den erstmaligen Abstieg vermeiden. Ein drittes Mal wollen die Hanseaten das Glück nicht herausfordern. Um nicht erneut auf Rang 16 abzustürzen, müssen sie am Sonntag in Augsburg punkten.
Titelbild
Markus Gisdol muss mit dem HSV punkten, um sich die erneute Relegation zu ersparen.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times28. April 2017

Relegationsmeister Hamburger SV will im Abstiegsduell beim FC Augsburg den erneuten Rückfall auf den ungeliebten 16. Platz der Fußball-Bundesliga unbedingt vermeiden.

Deshalb redet Markus Gisdol sein zuletzt wieder ins Schwächeln geratenes Team bewusst stark. „Die Mannschaft ist topfit, daher bin ich mir sicher, dass wir stabil durch die nächsten Spiele gehen werden. Uns überläuft keine Mannschaft über 90 Minuten hinweg – das schafft niemand“, behauptete Gisdol über seinen HSV (33 Zähler), der als 15. allerdings nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem FCA (32) hat. „Alle wissen, um was es geht. Jeder will das Ding am Sonntag umreißen.“

Auch auf dem schulfreien „Girls‘ & Boys‘ Day“ des HSV machten sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken um die sportliche Zukunft ihrer Lieblinge. „Haben Sie eigentlich Angst vor dem Abstieg?“, fragte ein junger Fan den Coach. „Natürlich beschäftigt man sich damit“, räumte der 47-Jährige lächelnd ein, „aber man denkt dann wieder an seine Stärken und wie man sowas verhindern kann.“ Er fügte hinzu: „Wir werden in Augsburg eine gute und stabile Leistung abliefern.“

Ausgerechnet im wichtigen Spiel beim Tabellennachbarn muss Gisdol beide Torhüter ersetzen. Ex-Nationalkeeper René Adler fehlt nach einem Rippenbruch, Vertreter Christian Mathenia wegen einer Knieprellung. So kommt zum zweiten Mal Regionalliga-Schlussmann Tom Mickel zum Zug. „Wir haben beim Essen zusammengesessen, da habe ich ihm gesagt: ‚Gut, dass wir Dich in der Hinterhand haben’“, berichtete Gisdol über die aufmunternden Worte an den 28-Jährigen, der am letzten Spieltag der Vorsaison seine Feuertaufe ausgerechnet beim 3:1 in Augsburg hatte.

FCA-Coach Manuel Baum kündigte ein der Tabellenregion entsprechendes „Kampfspiel“ an und versprach: „Wir wollen eklig agieren.“ Er hofft auf ein Comeback des zuletzt an der Wade verletzten Stürmers Raúl Bobadilla, der aber erst noch einen Belastungstest absolvieren muss. Den Schwaben ist der Charakter des Duells bewusst. „Wir sollten es angehen wie ein Finale, das wir unbedingt gewinnen wollen“, sagte Kapitän Paul Verhaegh bei „bundesliga.de“. Baum hofft, nach der Schwächephase von acht Partien mit nur einem Sieg und insgesamt fünf Punkten noch die Kurve zu kriegen. „Wir haben die Möglichkeit, am HSV vorbeizuziehen und in einen Flow reinzukommen. Das ist das Ziel.“

Auch Gisdol weiß, dass seine Ende September mit nur einem Zähler auf dem Konto begonnene Mission noch zum erfolgreichen Abschluss gebracht werden muss. Nicht eingeplante 1:2-Pleiten in Bremen und vor allem gegen Schlusslicht Darmstadt 98 haben bewirkt, dass wieder gezittert werden muss. Auch wenn es zweimal gut gegangen ist: Eine dritte Relegations-Nervenprobe nach 2013/14 (0:0/1:1 gegen Greuther Fürth) und 2014/15 (1:1/2:1 gegen den Karlsruher SC) will man sich ersparen.

Bundestrainer Joachim Löw macht den Hanseaten Mut. „Der HSV wird es auch in diesem Jahr schaffen, sich zu retten. Vielleicht auch über die Relegation, da haben sie ja eine gewisse Erfahrung“, sagte er am Rande einer Buchpräsentation in der Hansestadt augenzwinkernd. Eventuell bringt ja auch der Schiedsrichter wieder Glück. Für das Augsburg-Duell wurde Manuel Gräfe eingeteilt. Der Berliner war 2015 auch Referee beim Relegations-Krimi in Karlsruhe – damals sprach er dem HSV einen umstrittenen Freistoß zu, den Marcelo Diaz zum 1:1 nutzte. (dpa)

Kann Raúl Bobadilla gegen den HSV angreifen? Trainer Manuel Baum hofft es. Foto: Tobias Hase/dpa

Kann Raúl Bobadilla gegen den HSV angreifen? Trainer Manuel Baum hofft es. Foto: Tobias Hase



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion