Gekaufte Spiele? Rios Olympia-Chef bleibt in Haft
Der Chef-Organisator der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, Carlos Nuzman, muss wegen Bestechungsverdacht auf unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft bleiben. Das entschied ein Richter in Rio de Janeiro.
Die Staatsanwaltschaft habe deutliche Beweise für kriminelle Handlungen vorgelegt, berichtete das Portal „O Globo“. Nuzman (75) war am Donnerstag festgenommen worden und hätte ohne den Richterentscheid am Montag wieder auf freien Fuß gesetzt werden müssen. Er ist seit 1995 auch Chef des nationalen Olympischen Komitees (NOK) und der bekannteste Sportfunktionär Brasiliens.
Rio hatte sich am 2. Oktober 2009 in Kopenhagen gegen Madrid, Tokio und Chicago durchgesetzt. Berichten zufolge soll etwa die Stimme des langjährigen Chefs des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF und IOC-Mitglieds Lamine Diack aus dem Senegal gekauft worden sein. Drei Tage vor der Abstimmung sollen dem Sohn Diacks zwei Millionen Dollar von dem brasilianischen Unternehmer Arthur Cesar Soares de Menezes Filho überwiesen worden sein, in Rio als „König Arthur“ bekannt.
Nach Medienberichten soll Nuzman zudem in der Schweiz in einem Safe 16 Kilogramm Gold gelagert haben. Er bestreitet vehement, an einem Stimmenkauf beteiligt gewesen zu sein und bat darum, dass er vorerst seinen NOK-Vorsitz ruhen lässt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat das Ehrenmitglied Nuzman suspendiert. Auch das brasilianische NOK wurde von der IOC-Exekutive vorübergehend suspendiert. Nuzman wurde zudem aus der Koordinierungs-Kommission für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio ausgeschlossen.
Der 75-Jährige war eines der Gesichter der Olympiabewerbung. Bei der Eröffnungsfeier im Maracanã-Stadion hielt er im August 2016 eine bewegende Rede und betonte sichtlich gerührt, dass man es trotz aller Widrigkeiten geschafft habe, diese Spiele zu organisieren. (dpa)
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