Regeln und Reformen: So geht es weiter mit der FIFA

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Gianni Infantino ist der neue Präsident der FIFA.Foto: Ennio Leanza/dpa
Epoch Times27. Februar 2016
Noch in der Nacht begann im Zürcher Hallenstadion der Umbau für ein Spiel des örtlichen Eishockeyvereins ZSC Lions. Und auch für die FIFA und ihren neuen Präsidenten Gianni Infantino sind nach dem außerordentlichen Kongress die Erneuerungsarbeiten noch längst nicht erledigt.

Auf den überraschenden Wahlsieger warten bereits in den ersten Wochen und Monaten seiner Amtszeit mehrere wichtige Aufgaben. „Die Wahl ist durch, jetzt blättern wir um“, versprach Infantino. „Ich werde der ganzen Welt zeigen, dass ich kein Kandidat Europas bin, sondern ein Kandidat des Fußballs.“ So geht es beim Fußball-Weltverband weiter.

VIDEOBEWEIS: Beim Treffen der Fußball-Regelhüter stehen am kommenden Wochenende brisante Themen wie die Entscheidung über mögliche Tests für den Videobeweis auf der Agenda. Darüber hinaus geht es bei der Jahresversammlung des International Football Association Board in Cardiff auch um die Dreifachbestrafung oder den Einsatz von Strafbänken.

Für Infantino ist es der erste wichtige Termin mit einer maßgeblichen Entscheidung als FIFA-Vertreter, der Weltverband besitzt vier der acht Stimmen in dem Gremium. Jede Änderung der Fußball-Regeln muss mit einer Dreiviertelmehrheit beschlossen werden. Pikant: Der gesperrte UEFA-Präsident Michel Platini, Infantinos Förderer, wehrte sich immer strikt gegen technische Hilfsmittel. Der Schweizer kann nun dem langfristigen weltweiten Einsatz des Videobeweises den Weg ebnen.

REFORMEN: Erleichtert reagierte die FIFA, dass ihre Mitgliedsverbände dem umfangreichen Reformpaket mit einer Machtbeschränkung des Präsidenten und der Exekutive zustimmten. Binnen 60 Tagen müssen die Maßnahmen jetzt umgesetzt werden. „Manche Dinge müssen auch morgen greifen, es muss die Organisation anders transparent gelebt werden“, forderte DFB-Interimschef Rainer Koch direkt nach der Wahl Infantinos. „Transparenz bedeutet, dass es nicht mehr Entscheidungen von einigen ganz wenigen sind, die von allen anderen abgenickt werden.“

GENERALSEKRETÄR: Aus eigener Erfahrung weiß der langjährige UEFA-Generalsekretär Infantino, welch große Bedeutung der Zuarbeiter für den Präsidenten hat. Und durch die Reformen gewinnt der FIFA-Generalsekretär noch größere Bedeutung im Gegensatz zu seinem Chef, der in eine mehr repräsentative Aufgabe rückt. Infantino kündigte an, dass der Posten nicht an einen Europäer gehen soll. Spätestens beim nächsten ordentlichen Kongress am 12./13. Mai in Mexiko-Stadt sollte der Kandidat im Amt sein.

FINANZEN: Infantinos unterlegener Hauptkonkurrent Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa zeichnete schon vor der Wahl kein positives Bild über die aktuelle Wirtschaftssituation. Finanzdirektor Markus Kattner bestätigte vor der Wahl ein derzeit zu erwartendes Defizit für den Zyklus bis 2018 von 550 Millionen Dollar im Vergleich zu den Prognosen aus dem Jahr 2014.

Zudem muss ein Ersatz für die Sponsoren Emirates, Sony und Samsung gefunden werden, die aus verschiedenen Gründen die Zusammenarbeit mit der FIFA beendet haben. Infantino verwies auf seine Erfahrung bei der UEFA und deren positiven Finanzentwicklung. „Ich werde auf die Sponsoren zugehen, auf die Broadcaster, sie müssen wieder Vertrauen in die FIFA haben“, kündigte er an.

(dpa)

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