Porto feiert Quaresmas unglaubliches Comeback
„Prächtig“, titelte die Sportzeitung „A Bola“ in Riesenlettern unter einem Bild des zweifachen Torschützen. Der 31-Jährige, der jenseits des Platzes gern ausgefallenen Schmuck an Fingern und Ohren trägt, gab sich im Erfolg bescheiden: „Noch ist nichts gewonnen“, sagte er in der Mixed-Zone des Estadio do Dragão. Man habe gezeigt, dass man „ein großes Team“ sei, noch müsse man aber „90 Minuten gegen eine der besten Mannschaften der Welt“ bestehen.
Zu Beginn seiner Karriere war Quaresma als Nachfolger von Luis Figo gefeiert und auf eine Stufe mit Cristiano Ronaldo gestellt worden. Der aus der Talentschmiede von Sporting hervorgegangene Profi gewann mit dem FC Porto viele Titel, ehe er 2008 für 18 Millionen Euro zu Inter Mailand wechselte. Dort kam er aber ebenso wenig zurecht wie beim FC Chelsea. Nach zwei durchwachsenen Jahren bei Besiktas Istanbul saß Quaresma dann auch in Dubai bei Al-Ahli die meiste Zeit auf der Bank. Sein Vertrag wurde 2013 vorzeitig aufgelöst.
Die Rückkehr zum FC Porto tat Quaresma gut. Der Profi, der bald zum dritten Mal Vater wird, wurde privat ruhiger. Er kam 2014 wieder in Tritt und wartete in den letzten zwei Wochen als Ersatz für den verletzten Cristian Tello mit tollen Leistungen auf. Gegen Estoril (5:0) und Rio Ave (3:1) gelangen ihm drei Treffer und zwei Vorlagen.
Wegen seiner Schnelligkeit wird Quaresma seit jeher „Mustang“ gerufen. Nach dem Sieg gegen die Bayern verglich ihn „Record“ mit Portwein. Die Erklärung des Blattes: Auch der werde mit den Jahren immer besser. Ein TV-Kommentator sprach von einem „unglaublichen Comeback“. Fans von Chelsea, wo Quaresma 2009 nur zu vier Einsätzen gekommen war, fragten via Twitter ungläubig: „Ist das derselbe Quaresma, der bei uns war? Ganz offensichtlich nicht.“
Doch nicht nur Quaresma zeichnet dafür verantwortlich, dass die „Drachen“ in der Königsklasse als einziges Team weiter ungeschlagen sind. Der seit 1982 amtierende Clubpräsident Jorge Pinto da Costa (77) versteht es wie kein Zweiter, in Südamerika, Afrika und dem portugiesischen Hinterland junge Talente zu entdecken und zu fördern.
Für Danilo, der im Sommer für 31 Millionen zu Real Madrid wechselt, kam der Sieg des von jungen und unbekannten Profis gebildeten Teams um den ebenfalls im Profifußball unerfahrenen spanischen Trainer Julen Lopetegui nicht überraschend. „Wir sind bescheidene Jungs, die viel Ehrgeiz haben, viel arbeiten und gut Fußball spielen können“, erklärte der 23-jährige Außenverteidiger nach dem Abpfiff.
(dpa)
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