Mertesacker: «Danke für das Lachen in meinem Gesicht»

London (dpa) - Die Spannung im FA-Cup-Halbfinale zwischen dem FC Arsenal und Zweitligist Wigan Athletic war sogar für den erfahrenen Per Mertesacker zu viel. Während seine Kollegen nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen den Titelverteidiger den…
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Arsenals Per Mertesacker (l) feierte mit seinen Teamkollegen den Einzug ins Finale des FA Cups.Foto: Facundo Arrizabalaga/dpa
Epoch Times13. April 2014
Die Spannung im FA-Cup-Halbfinale zwischen dem FC Arsenal und Zweitligist Wigan Athletic war sogar für den erfahrenen Per Mertesacker zu viel.

Während seine Kollegen nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen den Titelverteidiger den Einzug ins Finale am 17. Mai feierten, sank der Arsenal-Abwehrchef am Mittelkreis des Londoner Wembleystadions einsam auf die Knie.

„Wir haben einen tollen Charakter gezeigt. Viele haben daran gezweifelt, aber unser Comeback hat das bewiesen. Jetzt wollen wir den Pokal gewinnen“, sagte der deutsche Fußball-Nationalspieler. Seine Gunners hatten gegen den Außenseiter mit dem deutschen Trainer Uwe Rösler gerade so im Nachsitzen eine Blamage abgewendet.

Mertesacker selber spielte dabei eine Hauptrolle. In der zweiten Halbzeit hatte er einen Elfmeter für Wigan verursacht, den Jordi Gómez (63.) zum 1:0 verwandelte. In der 82. Minute rettete der Ex-Bremer seinen Club mit einem seiner seltenen Treffer in die Verlängerung. Später wurde Keeper Lukasz Fabianski zum Helden.

Er entschärfte die ersten beiden Strafstöße von Wigan. „Nur wenig von dem, was Arsenal gezeigt hatte, war so überzeugend wie die Paraden von Fabianski“, schrieb der „Guardian“ über den über weite Strecken enttäuschenden Auftritt des Favoriten, für den Mikel Arteta, Kim Kallström, Olivier Giroud und Santi Cazorla trafen.

„Danke, Lukasz, für dieses Lachen in meinem Gesicht“, schrieb Mertesacker bei Facebook zu einem Foto der beiden Arsenal-Profis und sprach von einem „wichtigen und gleichzeitig schwierigen Tag“. Glückwünsche kamen vom verletzten Mesut Özil: „Was für ein Endspurt. Super gemacht. Ich hoffe sehr, dass ich im Finale dabei sein kann.“

Über die Art und Weise des Weiterkommens wollte Lukas Podolski gar nicht lange nachdenken. „Am Ende zählt nur, dass wir im Endspiel stehen“, sagte der Stürmer der Nachrichtenagentur dpa. „Wir wollen den Titel, aber das Finale ist erst nach der Saison. Jetzt ist es wichtig, dass wir uns den vierten Platz zurückerobern. Wenn wir uns nicht für die Champions League qualifizieren, wäre das ein Desaster“, sagte Podolski. In der Premier League wurde Arsenal (64 Punkte) am Samstag vom FC Everton (66) vom vierten Rang verdrängt.

„Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen und unsere Spiele gewinnen. Wir haben es nicht mehr in unserer Hand und müssen darauf hoffen, dass Everton Punkte liegen lässt“, sagte Podolski. Bereits am Dienstag steht in der Liga das Derby gegen West Ham United an. Rösler war enttäuscht, aber auch stolz. „Auf dem Papier verabschieden wir uns von Wembley als Verlierer, aber in unseren Gedanken sind wir Gewinner“, sagte der Wigan-Coach. Er will mit seiner Elf noch einmal ins Wembleystadion zurück – zum Playoff-Finale um den Aufstieg.

Der zweite deutsche Trainer auf der Insel hatte mehr Glück. Felix Magath feierte mit dem FC Fulham beim 1:0 gegen Norwich City den zweiten Sieg nacheinander und verkürzte den Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz auf zwei Zähler. „Es war nicht unser bestes Spiel. Aber im Moment zählen nur die drei Punkte. Ich bin sehr kaputt, denn es waren 90 dramatische Minuten“, sagte Magath.

Hugo Rodallega hatte in der 40. Minute nach einem Freistoß von Lewis Holtby den einzigen Treffer erzielt. „Jetzt glauben mehr Leute, dass wir den Klassenerhalt schaffen als noch vor vier Wochen. Aber noch haben wir nicht genug Punkte“, erklärte Magath.

Die Partien in England wurden am Wochenende sieben Minuten nach der gewöhnlichen Anpfiffzeit begonnen. Damit gedachte man der 96 Opfer, die am 15. April 1989 bei der Katastrophe von Hillsborough ums Leben gekommen waren. Damals wurde das FA-Cup-Spiel zwischen Liverpool und Nottingham um 16.06 Uhr abgebrochen. Im Wembleystadion blieben zudem 96 Sitzplätze frei.

(dpa)


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