Labbadia setzt auch an seinem 50. beim HSV auf Disziplin
Strenge Disziplin, das wollte der Coach den zuletzt harmlosen Fußballprofis des Hamburger SV auch am Montagmorgen nach dem mageren 1:1 (0:1) gegen den 1. FC Köln vorleben. „Wir nehmen Positives mit aus dem Punktgewinn“, behauptete Labbadia und erklärte: „Dreimal lagen wir in der Rückrunde zurück, aber erstmals haben wir aufgeholt und uns auch belohnt.“
Doch auch nach dem ersten Punktgewinn des Jahres ärgert den Trainer die Tabellensituation auf Rang 13 mit dem knappen Abstand von nur vier Zählern auf den Relegationsrang. Insbesondere die schlechte Torausbeute von nur 22 Treffern wurmt den einstigen Stürmer, der einst sowohl in der Bundesliga als auch in der 2. Liga mehr als 100 Tore schoss. Unbedingt vermeiden will Labbadia mit dem HSV die dritte Relegation nacheinander.
Bis zum nächsten Heimspiel am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach liegt viel Arbeit vor dem Coach. Nach dem blutleeren Auftritt in Stuttgart (1:2) knüpften seine Schützlinge gegen Köln an die ängstliche Spielweise an, die aus den beiden Vorjahren nur allzu bekannt ist. Individuelle Abspielfehler brachten den Gegner immer wieder in Kontersituationen, Stürmer Pierre-Michel Lasogga und Gladbach-Ausleihe Josip Drmic fehlte die Bindung zum Spiel.
Um die Konkurrenz im Sturm zu erhöhen, gab Labbadia dem lange aussortierten Artjoms Rudnevs wieder eine Chance. Der Lette zeigte als Joker gute Ansätze und soll Lasogga Beine machen. „Wir sind froh, dass Rudi wieder so zündet und da ist. Er hatte eine schwierige Hinrunde, in der er auch familiäre Probleme hatte“, sagte der formstarke René Adler: „Wir haben versucht, ihn als Mannschaft aufzufangen.“
Nach der Kopfstoß-Affäre kehrte am Montag auch der suspendierte Ivo Ilicevic zurück und könnte Drmic gegen seinen Ex-Verein verdrängen. „Wir brauchen bei Josip Geduld, ich bin sicher, dass er uns helfen wird“, betonte Labbadia. Der 23 Jahre alte Schweizer mit kroatischen Wurzeln gab zu, dass er noch viel Verbesserungspotenzial hat: „Zufrieden bin ich mit mir nie.“ Zurück ins Team wird Cléber rücken, nachdem der indisponierte Johan Djourou die fünfte Gelbe kassierte.
Labbadia gefiel besonders die ungewöhnlich heftige Umarmung zwischen dem Torschützen Nicolai Müller und dem schwachen Kapitän: „Das brauchen wir, das unheimlich Geschlossene.“ Und Adler sieht den HSV trotz der mageren Punktausbeute von nur zwei Zählern in den vergangenen sechs Spielen auf dem richtigen Weg: „Wichtig ist bei uns nicht, wer spielt, sondern dass wir als Mannschaft agieren. Wir kommen langsam wieder dahin, einen Charakter zu entwickeln, dass wir schwer zu schlagen sind.“
(dpa)
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