Hertha schockt Wolfsburg: Nächste Heimpleite für den VfL
Der VfL Wolfsburg hat nach einem späten Hertha-Treffer von Salomon Kalou (90.+1) eine neue Negativ-Marke aufgestellt. Der kriselnde Bundesligist verlor mit der 2:3 (1:2)-Niederlage gegen die Berliner erstmals vier Heimspiele in Serie und steckt noch tiefer im Abstiegskampf.
Während die Hertha nach einer geglückten Aufholjagd von der Champions League träumen darf, geht es für das teuer und ambitioniert zusammengestellte VfL-Ensemble nur noch um den Klassenerhalt.
Die Hertha-Treffer schossen vor 25 317 Zuschauern Marvin Plattenhardt (16.), Alexander Esswein (69.) und Kalou per Elfmeter. Damit stürmten die Berliner auf Platz drei. Für die Wolfsburger trafen Borja Mayoral (12.) und Paul Seguin (18.), der in der 87. Minute mit Gelb-Rot vom Platz musste.
Nach einer turbulenten Woche mit mahnenden Worten des von VW dominierten Aufsichtsrates zeigten die Wolfsburger Profis zumindest eine leicht verbesserte Vorstellung im Vergleich zur Vorwoche. Mit mehr Engagement und mehr Ordnung als zuletzt überzeugten die Wolfsburger, konnten aber spielerische Mängel nicht überdecken. „Wir hatten so viele Torchancen wie vorher nicht“, sagte Manager Klaus Allofs in der Halbzeit beim Pay-TV-Sender Sky. Nach dem Wechsel aber baute der VfL ab, während die Berliner Druck machten.
Trainer Valérien Ismaël hatte seinem Team eine neue Taktik verordnet, doch dieser Schachzug ging nur am Anfang auf. Der Nachfolger von Dieter Hecking ließ die Mannschaft gegen Hertha mit einem 3-5-2-System beginnen sowie mit Julian Draxler und Luiz Gustavo zwei der teuersten Spieler demonstrativ auf der Bank. Als Dank lieferte die Elf viel Laufarbeit und zwei schnelle Tore. „Wir haben den Konkurrenzkampf wieder“, sagte Allofs zu der Aufstellung.
In der turbulenten Anfangsphase trafen der erstmals in der Startelf stehende Mayoral sowie Seguin mit ihren ersten Erstligatreffern; beide Male war VfL-Nationalspieler Yannick Gerhardt an der Vorarbeit beteiligt. Der Spanier Moyral staubte ab. Seguin nahm einen langen Pass gekonnt an und schob überlegt an Hertha-Keeper Rune Jarstein vorbei.
Zwischenzeitlich hatte Plattenhardt den Ausgleich erzielt. Mit einem toll verwandelten direkten Freistoß ließ er dem Wolfsburger Torwart Diego Benaglio keine Chance. Auch beim Ausgleich durch den Distanzschuss des Ex-VfLers Esswein und bei Kalous Siegtreffer per Strafstoß war der Schweizer in seinem 250. Bundesligaspiel ohne Abwehrmöglichkeit.
Hertha hatte mehr Ballbesitz und wirkte ballsicherer als Wolfsburg. Die Berliner agierten im Spielaufbau allerdings oft wenig effektiv. Valentin Stocker im Mittelfeld agierte zu umständlich und musste nach einer Stunde für Vladimir Darida Platz machen. Über die Außen kam zunächst nur wenig, um mehr Torgefahr zu erzeugen.
Im Sturmzentrum mühte sich Julian Schieber vergeblich. Der Ersatz des gesperrten Vedad Ibisevic hatte es gegen die Wolfsburger Abwehr trotz seines Körpereinsatzes schwer. Der erstmals in dieser Saison in der Startelf stehende Angreifer zeigte nicht die Gewitztheit und Abgeklärtheit von Ibisevic. Doch das Berliner Team kompensierte mit großer Moral auch diese Defizite. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion