Heldt kündigt harte Welle auf Schalke an

Köln (dpa) - Manager Horst Heldt musste nach dem 0:2 beim endgültig vor dem Abstieg geretteten 1. FC Köln an sich halten, um nicht die Contenance zu verlieren. Nach der blutleeren Darbietung der Schalker Fußballprofis sprach der S04…
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Manager Horst Heldt redet mit den Schalker Profis Klartext.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times11. Mai 2015
Manager Horst Heldt musste nach dem 0:2 beim endgültig vor dem Abstieg geretteten 1. FC Köln an sich halten, um nicht die Contenance zu verlieren. Nach der blutleeren Darbietung der Schalker Fußballprofis sprach der S04-Sportvorstand Klartext: „Die Schonzeit ist vorbei.“

Heldt drohte nach den Kölner Treffern von Marcel Risse in der 34. Minute und Yannick Gerhardt (89.) mit Konsequenzen: „Wenn einer nicht bereit ist, das zu machen, was wir uns vorstellen, dann überlebt er das nächste Training nicht mehr.“ Die jüngste Bilanz des selbst erklärten Champions-League-Kandidaten liest sich extrem negativ: 2015 sammelte Schalke nur 18 Punkte, 27 waren es noch in der Hinrunde. Seit dem 17. Dezember (2:1 in Paderborn) gelang dem Team von Di Matteo kein Auswärtssieg mehr.

Selbst das Minimalziel Europa League ist nach der Pleite von Müngersdorf wieder ernsthaft in Gefahr. Mit 45 Zählern ist Schalke Tabellensechster – die Konkurrenz aus Dortmund, Bremen (beide 43) und Hoffenheim (41) ist bedrohlich nahe gerückt. „Sie machen den Eindruck, dass sie nicht wissen, worum es geht“, kritisierte Heldt. Team-Kapitän Benedikt Höwedes empfand es schlicht als „traurig, dass wir solch einen Fußball hier abgeliefert haben“.

Zweimal noch, am Samstag gegen Paderborn und zum Kehraus am 23. Mai in Hamburg, haben es die Schalker in der Hand, die Europa-League-Teilnahme zu sichern. Doch schaffen sie das? Heldt: „Die Frage ist berechtigt. Wenn wir so auftreten wie in Köln, werden wir sie verpassen.“

Weil das Team maßgeblich nach seinen Vorstellungen zusammengestellt wurde, spricht sich Heldt nicht frei von Schuld. Das alles sei seine Verantwortung, „keine Frage“, ließ Heldt wissen. Ähnlich äußerte sich auch Di Matteo: „Natürlich bin ich dafür verantwortlich, dass die Mannschaft es nicht umsetzen kann, was wir uns vorgenommen haben.“

Nationalspieler Julian Draxler war sich nach der blamablen Darbietung „ziemlich sicher, dass es eine der schlechtesten Begegnungen war, die wir in den letzten Jahren abgeliefert haben“. Das spricht Bände. Höwedes: „Taktische Disziplin gleich null, Leidenschaft gleich null.“ Heldt unterstrich gleich zweimal, dass er und Di Matteo „uns das nicht mehr bieten lassen werden“.

Die Suspendierung von Leistungsverweigerern zumindest für den Rest der Saison scheint unausweichlich. „Ratlos ist man nie“, meinte Heldt, obwohl auf Schalke viele so wirken. Helfen sollen interne Konsultationen und Diskussionen, wie Manager und Trainer dem Team Beine machen können.

„Wir werden besprechen, welche Möglichkeiten wir noch haben“, kündigte Heldt an. Viele sind es nicht. Kurzfristige Perspektive: die Europa League perfekt machen. Mittelfristig ist eine Neuausrichtung zu erwarten, bei der die bisherigen Saisonenttäuschungen wie etwa Kevin-Prince Boateng kaum noch eine Rolle spielen werden.

(dpa)

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