Guardiolas Taktik: Freier Tag – «Wunderbare Saison»
Und auch wenn der Champions-League-K.o. im Halbfinale programmiert ist, bewertet Guardiola sein zweites Jahr in München als „wunderbare Saison“. 25. Meistertitel, Halbfinale DFB-Pokal, Halbfinale Champions League – „Bayern war da!“, erklärte der Spanier, auch wenn das 0:3 von Barcelona mächtig auf sie Stimmung drücke: „Wir wollten natürlich ein besseres Ergebnis.“
Passend zum 70. Geburtstag von Jupp Heynckes an diesem Samstag erinnerte Guardiola an die hohen Erwartungen, die kaum zu erfüllen seien. „Wie oft hat Bayern München das Triple gewonnen?“, fragte Guardiola. Und gab die Antwort selbst: „Einmal.“ 2013 unter Heynckes, der sich damit „unsterblich“ gemacht habe, wie Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge im Stadionheft zum Augsburg-Spiel hervorhob.
Von Unsterblichkeit als Bayern-Coach ist Guardiola trotz bislang fünf Titeln mit dem deutschen Rekordchampion weit entfernt. Und an ein Wunder im Rückspiel gegen Barcelona glaubt er eher nicht. Er sei kein Träumer, sondern Realist. „3:0 gegen Barcelona ist nicht einfach.“ Aber er sei „ein Kämpfer“, und darum werde man es probieren.
Das beginnt schon gegen Augsburg. „Wir werden spielen mit einem Blick auf Dienstag“, kündigte Guardiola an. Er werde ein bisschen rotieren, der frühzeitige Titelgewinn macht es möglich. „Jeder Gegner spielt um etwas. Unser Ziel ist fertig. Aber wir müssen spielen“, sagte er.
Der FC Augsburg möchte zum Nutznießer werden. „Vergangenes Jahr haben wir gezeigt, dass wir gegen eine Münchner B-Mannschaft gewinnen können“, erinnerte Flügelspieler Tobias Werner an das 1:0 aus dem Vorjahr in Augsburg, als die Bayern auch schon als Meister feststanden. Für den Tabellensechsten geht es um die Europa League.
„Wir haben den Glauben, das zu schaffen und das ist sehr wichtig“, sagte Trainer Markus Weinzierl ungeachtet des schlechten FCA-Trends in den vergangenen Wochen und des ungünstigen Restprogramms mit Spielen in München, gegen Hannover und zum Abschluss in Mönchengladbach. Flügelspieler Werner soll gegen die Bayern trotz Rückenproblemen auflaufen können. Angeschlagen sind auch der vom FC Bayern ausliehene Mittelfeldspieler Pierre-Emile Højbjerg sowie Offensivspieler Dong-Won Ji (beide muskuläre Probleme).
Guardiola ist weiter auf Barcelona fokussiert. In seinem Kopf sei aktuell kein Platz für Zukunftspläne, auch wenn nach dem 0:3 in Barcelona in Medien bereits über neue Millioneneinkäufe spekuliert wird. „Nach Mainz (letztes Ligaspiel) werden wir die Schale bekommen, feiern und danach analysieren wir unsere Situation und sprechen über die nächste Saison“, schilderte Guardiola den weiteren Fahrplan.
Was wird aus Mario Götze, lautet dabei eine spannende Frage. Obwohl die Bayern ohne Arjen Robben und Franck Ribéry gerade offensiv arg gebeutelt sind, war der Weltmeister sowohl im Pokal-Halbfinale gegen Dortmund als auch in Barcelona nicht erste Wahl bei Guardiola.
Er sei dennoch zufrieden mit Götze. „Er ist ein super Profi. Er ist ein junger Spieler, sein Potenzial ist groß.“ Und er habe dem FC Bayern im Jahr nach der Weltmeisterschaft sehr geholfen. Und im übrigen, erklärte Guardiola: „Mario hat viel gespielt bei mir in dieser Saison.“ In der Tat: 43 Mal kam Götze in Liga, Königsklasse und DFB-Pokal zum Einsatz, erzielte immerhin 15 Tore. Aber in den großen Spielen spielt Götze nur eine Nebenrolle – auch bei ihm.
(dpa)
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