Euphorischer FCI will Liga bereichern
Dem einst von manchen lästerlich als Audi-Werksclub bezeichneten Verein hatte der Trainer nicht nur zum ersten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga, sondern auch zu ungekannten Sympathien verholfen. Nun bekommt der FCI die ganz große Bühne. „Wir sind der absolute Underdog“, sagte Hasenhüttl, „aber wir wollen eine Bereicherung sein für die Liga“.
Zunächst geht es für die Ingolstädter darum, sich mit der neuen Situation vertraut zu machen – 2500 Fans zum Trainingsstart an einem frühsommerlichen Sonntagnachmittag hatte es dort auch noch nicht gegeben. Zum Vergleich: Zwölf Monate zuvor hatten sich bei strömendem Regen an die 100 Anhänger in den Ingolstädter Sportpark verirrt. „Das ist schon eine andere Welt“, bemerkte Hasenhüttl.
Und an die müssen sich auch die Fans zum Teil noch gewöhnen: Als zur Vorstellung der Spieler Kinder ein Spalier bilden sollten, schlich sich doch tatsächlich ein Knirps mit FC-Bayern-Trikot aufs Feld. Den erst 2004 gegründeten Verein bei den Leuten fest zu verankern, dauert eben. 2500 Fans sind da schon „top“, meinte Hasenhüttl.
Nun steht Ingolstadt vor der Reifeprüfung Bundesliga. „Was bisher war, war wunderbar und schön, aber zählt nicht mehr“, betonte der Trainer. „Wir werden daran gemessen, was wir jetzt zeigen.“ Das Selbstvertrauen aus einer überragenden Zweitliga-Meistersaison ist dem Team in der Sommerpause nicht verloren gegangen. „Wenn man so unangefochten aufsteigt wie wir, dann kann man nicht davon sprechen, dass wir ein großer Außenseiter sind“, sagte Tobias Levels, einer der wenigen erstliga-erfahrenen Profis im Kader, im „Kicker“ (Montag). Für den Klassenverbleib sieht der Verteidiger „genügend Qualität“.
Die „Schanzer“ haben zwar erst drei neue Profis geholt, aber zugleich eben auch die Aufstiegsgaranten halten können. Spieler wie Top-Vorbereiter Pascal Groß oder der defensive Mittelfeldakteur Roger standen schon seit längerer Zeit bei größeren Vereinen im Fokus. „Ich hatte schon Sorgen, ob Roger hierbleibt“, verriet Hasenhüttl.
Der Verein, der trotz der Engagements der Ingolstädter Konzerne Audi und Media Markt einen der kleinsten Etats der Liga hat, hielt Abwerbeversuchen stand. Nun sind die Spieler gefordert, meinte Vereinsboss Peter Jackwerth: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“
Mit „kleinen Schritten“ und „viel Mut“ gegen große Gegner, so lautet Hasenhüttls Devise bei den Ingolstädtern, deren Saison mit dem ersten Heimspiel Mitte August gegen Borussia Dortmund und dem letzten im Mai gegen Bayern München spektakulär eingerahmt ist. „Dann brauchen wir hoffentlich keine Punkte mehr“, sagte Hasenhüttl angesprochen auf das Oberbayern-Derby im Saisonfinale und lief grinsend zu seiner Elf.
(dpa)
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