Früher K.o.-Gipfel: FC Bayern gegen BVB
Dieser frühzeitige K.o.-Gipfel soll wieder ein Spektakel werden. Wie zuletzt vor zweieinhalb Jahrzehnten treffen Rekordchampion FC Bayern München und Dauerrivale Borussia Dortmund schon vor dem Viertelfinale des DFB-Pokals aufeinander.
„Das ist ein vorweggenommener Saisonhöhepunkt“, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes vor dem deutsche Clásico. Der 72-Jährige erinnerte vor dem Achtelfinal-Spektakel am Mittwoch (20.45 Uhr) an „großartige Spiele mit allen Zutaten, die der Fußball so bietet“. Und auch die Borussia freut sich nach dem Stimmungsumschwung unter Neu-Trainer Peter Stöger auf den Pokal-Dauerbrenner als „ein echtes Highlight“.
Beide deutsche Fußball-Giganten haben jährlich für sich den Anspruch, das Finale in Berlin zu erreichen. „Ein Fußball-Fest“, wie Heynckes am Dienstag vor diesem brisanten Drittrunden-Match zum Jahresabschluss betonte. „Es spielen zwei Mannschaften, die den deutschen Fußball mitgeprägt haben, wenn ich alleine an das legendäre Champions-League-Endspiel denke“, sagte der 72-Jährige, mit dem die Bayern 2013 das Triple gewannen.
Im Cup-Wettbewerb wurden zwei der vergangenen drei Aufeinandertreffen zwischen dem 18-maligen Pokalsieger aus München und dem viermaligen Champion Borussia erst im Elfmeterschießen entschieden. „Es sind einfach geile Spiele, große Spiele“, sinnierte der ehemalige Dortmunder Mats Hummels. „Von der Anspannung, von der Bedeutung ist es das größte Spiel in Deutschland.“
Heynckes verzichtet bei der nächsten Auflage auf Trainingsrückkehrer Arjen Robben. Beim Niederländer, der am Montag erstmals wieder das komplette Programm mit der Mannschaft absolvierte, möchte er kein Risiko eingehen. Manuel Neuer und Thiago sind ohnehin verletzt. Bei den Dortmundern ist das Mitwirken von Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang laut Stöger fraglich. „Es wäre kein Problem, in der Systematik etwas umzustellen. Es gibt von der Qualität meiner Mannschaft her viele Optionen“, erklärte Stöger.
Heynckes selbst hat an die Kräftemessen mit den Dortmundern unterschiedliche Erinnerungen. Im Finale 2012 gab es ein 2:5-Debakel, ein Jahr später war die Borussia auf dem Weg zum Triple beim Viertelfinal-Erfolg (1:0) die Durchgangsstation. „Wir sind gut drauf und zuversichtlich, dass wir nochmal alle Kräfte mobiliseren können, um weiterhin im Pokal zu bleiben“, erklärte der Trainer-Routinier, der seine fast makellose Erfolgsserie fortsetzen möchte. Das Weiterkommen ist – klar – auch der BVB-Wunsch. „Unsere Zielsetzung ist Berlin, dann triffst du im Normalfall irgendwann auf die Bayern. So oft scheiden die ja vorher nicht aus“, merkte Stöger trocken an.
Die viermalige Endspielpaarung gab es zuletzt 1992 so früh im Wettbewerb. Damals setzte sich der BVB nach Elfmeterschießen in der zweiten Runde durch. Insgesamt spricht die Pokalbilanz mit sechs Bayern-Siegen und vier BVB-Erfolgen für die Münchner. „Die Bayern gehen als Favorit rein. Aber wir haben im letzten Jahr gesehen, dass man in München gewinnen kann, auch wenn es 2:1 für die Bayern steht“, sagte Dortmunds Mittelfeldakteur Julian Weigl. Im Halbfinale der Vorsaison drehten die Dortmunder nach einem 1:2-Rückstand das Spiel und siegten 3:2.
Zum Ende von schwierigen Hinserien mit den Trainerentlassungen von Peter Bosz und Carlo Ancelotti wollen beide unbedingt das Viertelfinale erreichen. Für ein „wunderbares Weihnachtsfest“, wie es Bayern-Präsident Uli Hoeneß beschrieb.
Nach den jeweils von Bayern gewonnenen Partien in Supercup und Bundesliga ist es das dritte Duell in dieser Saison – und nach den Trennungen von Bosz und Ancelotti auch die dritte unterschiedliche Trainerkonstellation. „Wir haben in den letzten zwei Spielen gezeigt, dass unser Wille und unsere Einstellung, zu gewinnen, da ist“, sagte Stöger.
Der FC Bayern ist im Pokal eine Heimmacht, nur elf Spiele vor eigener Kulisse gingen verloren. Der BVB setzte sich in den vergangenen 17 Pokal-Auswärtsspielen immer durch. Die letzte Niederlage gab es dabei im Viertelfinale 2013 beim 0:1 in München – gegen Heynckes. (dpa)
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