Francesco Friedrich bleibt der Zweierbob-Dominator
Mit allen Rekorden und allen vier möglichen Weltcupsiegen in der Tasche ist Francesco Friedrich aus dem lettischen Sigulda abgereist.
Nach dem Startrekord in der Vorwoche verbesserte er den Bahnrekord gleich dreimal. Einen Tag nach dem Dreifach-Erfolg der Frauen um die siegreiche Laura Nolte gewann der Zweierbob-Rekordweltmeister vom BSC Sachsen Oberbärenburg auch das vierte Rennen in Serie. In 49,19 Sekunden pulverisierte er mit Anschieber Alexander Schüller seinen gerade erst am Samstag mit Thorsten Margis aufgestellten Bahnrekord. Im Finallauf fuhr er am Sonntag exakt noch mal diese Zeit und verwies die Schweizer Michael Vogt/Sandro Michel mit 0,44 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei.
„Die Letten haben die Bahn von Tag zu Tag schneller gemacht. Und wir kamen mit jedem Rennen besser zurecht“, sagte Friedrich. Johannes Lochner/Christian Rasp kamen auf Platz drei, Christoph Hafer/Issam Ammour auf Platz fünf.
Dennoch sorgt sich der Perfektionist Friedrich. Bei Olympia 2022 in Peking will er sein olympisches Double wiederholen. Doch nach der Absage des Weltcup-Finales im März 2021 auf der neuen Olympia-Bahn wird es knifflig. Der Ausnahmepilot muss nun alles auf den neuen High-Tech-Simulator setzen, der vom Technologiepartner des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) geplant ist. Angelehnt an die Technologie für die BMW-Rennfahrer in der DTM und der Formel E soll statt eines Lenkrades nun ein Bob-Chassis mit Lenkseilen gebaut werden. „Wenn wir so etwas für den Bobsport umsetzen, könnte man neue Bahnen viel schneller lernen und detailgetreu das Lenkverhalten verbessern“, erklärte Friedrich mit Blick auf das Yanqing Sliding Center unweit der Chinesischen Mauer.
Mit der Verschiebung der internationalen Trainingswoche könnte er erst Anfang Oktober 2021 erstmals auf der Pekinger Bahn fahren. Daher wächst der Druck auf die Ingenieure. „Zunächst scannen wir die Bobbahn am Königsee und erstellen davon ein 3D-Modell, das genau wie in der Realität auch gefahren werden kann. Für die Lenk-, Fahr- und Bewegungssimulation nutzen wir unser Rennsport-Modell und passen es an den Bob an“, erläuterte Ex-Rodler Julian von Schleinitz, der derzeit Doktorand bei BMW Motorsport ist, die nächsten Schritte.
„Es ist schon Wahnsinn, wie nahe das der Realität kommt“, sagte Friedrich und hofft auf erste Fahrten am Bildschirm in diesem Sommer. Vize-Weltmeister Lochner betonte: „Wir haben in Peking vielleicht nur 30 oder 40 Fahrten. Mit dem BMW-Simulator haben wir aber die Möglichkeit, die Bahn den ganzen Sommer fahren zu können und uns Kurvenlängen, Lenkpunkte und generell das Gefühl für Ein- und Ausfahrten anzueignen.“ (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion