Forsberg erlebt «einen Traum nach dem anderen»

Erstmals seit 24 Jahren steht Schweden im Viertelfinale einer Fußball-WM. Möglich gemacht hat dies der Leipziger Emil Forsberg mit dem Siegtor gegen die Schweiz. Auch ein deutscher Superstar durfte mitjubeln.
Titelbild
Emil Forsberg hat Schweden mit seinem Tor zum 1:0 gegen die Schweizer ins WM-Viertelfinale geführt.Foto:  Darko Bendic/AP/dpa
Epoch Times4. Juli 2018

Matchwinner Emil Forsberg kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. „Ich spiele für Schweden bei einer WM, ich habe ein Tor geschossen, wir stehen im Viertelfinale. Von alledem habe ich geträumt“, sagte der 26 Jahre alte Bundesliga-Profi aus Leipzig.

„Ich erlebe gerade einen Traum nach dem anderen.“ Mit seinem Tor zum 1:0 (0:0) gegen die Schweiz hatte Forsberg Schweden erstmals seit 24 Jahren ins WM-Viertelfinale gegen England geschossen. Ob er in Leipzig bleibt, wollte er trotz eines Vertrages bis 2022 aber nicht beantworten.

ZLATAN: Es ist schon seltsam. Bei insgesamt sechs Turnieren seit 2002 hatten die Schweden in Zlatan Ibrahimovic einen der schillerndsten und besten Fußballer seiner Zeit in ihren Reihen. Kaum ist der 36-Jährige nicht mehr dabei, spielen die Skandinavier ihr bestes Turnier seit fast einem Vierteljahrhundert. „Zlatan hat sich noch nicht gemeldet“, sagte Forsberg zwei Stunden nach dem Schlusspfiff: „Aber das wird er sicher noch tun.“ Auf die Frage, ob es Zufall sei, dass es ohne den exzentrischen Superstar besser laufe, sagte er: „Darüber können die Journalisten spekulieren.“

NOWITZKI: Neben den Deutschland-Legionären Forsberg, Ludwig Augustinsson (Bremen) und Albin Ekdal (HSV) durfte sich über den Sieg der Schweden auch ein deutscher Superstar freuen. Denn Basketball-Ikone Dirk Nowitzki hat sogar eine verwandtschaftliche Bande zu den Skandinaviern: Er ist seit 2012 mit Jessica Olsson verheiratet, der Schwester von Linksverteidiger Martin Olsson.

(NICHT) LUSTIG: Das war mal ein klassisches Eigentor. Vor dem Spiel hatte Schwedens Rechtsverteidiger Mikael Lustig angekündigt, den als Hitzkopf bekannten Schweizer Granit Xhaka bis zum Platzverweis provozieren zu wollen. Vielleicht war es Karma, doch der Dumme war am Ende Lustig. Beide sahen nur Gelb, doch für den Schweden war es seine zweite Verwarnung. Er ist damit im Viertelfinale gesperrt. Seine Entschuldigung nach dem Schlusspfiff bei Xhaka ersparte ihm zumindest dessen Schadenfreude.

DOPPEL-ROT: Seit dem 1. Juli ist der Schweizer Michael Lang offiziell Spieler von Borussia Mönchengladbach. Am Dienstag bekam der Rechtsverteidiger kurioserweise gleich zweimal die Rote Karte gezeigt. Einmal davon, als er schon längst nicht mehr auf dem Platz stand. Der Grund: Lang hatte in der Nachspielzeit Martin Olsson – den Nowitzki-Schwager – umgerissen und Rot gesehen. Schiedsrichter Damir Skomina hatte zunächst auch auf Elfmeter entschieden, korrigierte sich nach Ansicht der Videobilder aber, weil das Foul außerhalb des Strafraums begangen wurde. Um zu bestätigen, dass die Rote Karte gegen Lang wegen Notbremse trotzdem bestehen bleibt, hielt er sie nochmal demonstrativ in die Luft.

FAKE-XHAKA: Englands Ex-Nationalspieler Phil Neville hatte sich richtig an Granit Xhaka festgebissen. Der Arsenal-Spieler sei ein „Fake-Mittelfeldspieler“, meinte Neville als Experte der BBC. Er habe das Gegentor verschuldet, sei disziplinlos und „einfach nicht die Art Spieler, die ich mag. Und wahrscheinlich saß er noch in der Kabine und dachte, er habe ein gutes Spiel gemacht, weil er ein paar Querpässe beim Mitspieler angebracht hat.“ Xhaka reagierte überrascht, aber auch demonstrativ gelassen. Auf die Frage, ob er Neville persönlich kenne, antwortete er: „Nein. Und ich habe auch keine Lust, ihn kennenzulernen.“ (dpa)



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