Formel 1: Norris holt im Regen von Brasilien die Pole
Beim Großen Preis von Brasilien startet McLaren-Pilot Lando Norris am Sonntagnachmittag aus der Pole-Position. Der Brite legte am Mittag bei regnerischen Bedingungen in Sao Paulo vor George Russell (Mercedes) und Yuki Tsunoda (Racing Bulls) die schnellste Zeit hin.
Auf den weiteren Plätzen folgten Esteban Ocon (Alpine), Liam Lawson (Racing Bulls), Charles Leclerc (Ferrari), Alex Albon (Williams), Oscar Piastri (McLaren), Fernando Alonso (Aston Martin) und schließlich Lance Stroll (Aston Martin) auf P10.
Der einzige deutsche Pilot Nico Hülkenberg (Haas) startet von P19 – wegen mehrerer kaputter Autos im Feld könnte sich aber noch einiges verschieben. Allen voran dürfte ein Start von Albon nach einem Crash in Q3 unwahrscheinlich sein.
Schwere Regenfälle führten zur Verschiebung auf den Sonntag
Eigentlich sollte das Qualifying wie üblich am Samstag stattfinden, es wurde aber wegen schwerer Regenfälle abgesagt. Am Sonntag waren die Wetterbedingungen etwas besser, auch wenn es weiterhin regnete.
Die Quali starte um 11:30 Uhr deutscher Zeit, während das eigentliche Rennen auf 16:30 Uhr vorgezogen wurde.
Während der Quali kam es wegen des Regens zu zahlreichen Abflügen und anschließenden Unterbrechungen.
Wegen einer Roten Flagge zu einem ungünstigen Zeitpunkt nach einem Crash von Stroll war deshalb zum Beispiel für den WM-Führenden Max Verstappen (Red Bull) bereits in Q2 Schluss.
Angesichts der Zahl der Ausfälle in der Quali ist auch noch offen, ob das Rennen tatsächlich wie geplant starten kann.
Verstappen vorzeitig ausgeschieden
Der Formel-1-Spitzenreiter Max Verstappen kassierte in der Frühaufsteher-Chaos-Qualifikation mit fünf Rot-Phasen nach fünf heftigen Unfällen zum Großen Preis von Brasilien einen weiteren schweren Rückschlag im Titelkampf. Verstappen schied im erneuten Regen von São Paulo als Zwölfter vorzeitig aus.
Zudem wird er wegen eines Motorwechsels noch mal um fünf weitere Plätze nach hinten versetzt. Verstappen droht nun im Klassement weiter Punkte einzubüßen. Sein vierter Titel in Serie scheint ernsthaft in Gefahr zu geraten.
Im Klassement führt er mit 44 Punkten vor Lando Norris, der am Samstag das Sprintrennen gewonnen hatte und sich am Sonntagmorgen die Pole Position für das viertletzte Rennen dieser Saison sicherte. „Ich bin super, super happy“, sagte er.
Shootingstar kracht in die Reifenstapel
Die Fahrer, die sich größtenteils zwischen fünf und sechs Uhr morgens mit Polizeieskorten auf den Weg in Autódromo José Carlos Pace in Interlagos gemacht hatten, wollte keine Zeit verlieren, als es losging.
Die Sicht: mäßig bis schlecht. Die Wagen zogen teilweise eine immense Gischtwolke hinter sich her. In manchen Abschnitten gebe es Aquaplaning, berichtete Norris. So viel Wasser stehe gar nicht auf der Strecke, meinte Russell und dachte statt der Vollregenreifen über die Mischvariante nach.
Kaum gesagt, flog der argentinische Shootingstar Franco Colapinto von der Strecke ab. Der 21-Jährige, der in seiner Heimat eine Rieseneuphorie entfacht hat, fing seinen Williams zunächst noch bravourös ab, dann hatte er keine Chance mehr und krachte seitlich in die Reifenstapel.
„Ich bin okay“, funkte er an die Box. Das Qualifying wurde erstmal unterbrochen, und es fing wieder stärker an zu regnen.
Brasilien-Ehrenbürger fliegt früh raus
Als 15. rettete sich Norris knapp in die nächste Runde, während Verstappen erstmal auf Platz eins fuhr. Für Nico Hülkenberg, der 2010 in Brasilien im Regen seine einzige Pole geholt hatte, schied als Vorletzter aus, Lewis Hamilton als 16. „Dieses verdammte Auto“, funkte der 39 Jahre Brite, seit zwei Jahren Ehrenbürger von Brasilien, an den Mercedes-Kommandostand.
Als dann auch der zweite Zeitabschnitt unterbrochen werden musste, weil Carlos Sainz mit seinem Ferrari in die Streckenbegrenzung krachte, lag Norris in der Knock-Out-Zone, schob sich dann aber nach vorn.
Verstappen wurde durch einen Crash von Lance Stroll und Rote Flaggen bei seinem Versuch gestoppt. Beim Top-Ten-Kampf demolierten dessen Aston-Martin-Teamkollege Fernando Alonso und Albon ihre Autos, die nun bangen müssen, überhaupt im Rennen starten zu können. (dpa/dts/red)
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