Florett-Damenteam tanzt nach Bronze – Degen-Herren Vierte
Forsch, mutig, unerschrocken – mit lange vermissten Eigenschaften haben die Florettfechterinnen bei der EM in Tiflis die dritte deutsche Medaille gewonnen.
Einen Tag nach Gold für Säbel-Ass Max Hartung und Silber für Degenfechterin Alexandra Ndolo holten die Florett-Damen des neuen Bundestrainers Giovanni Bortolaso Bronze. Das Tauberbischofsheimer Quartett Carolin Golubytskyi, Anne Sauer, Leonie Ebert und Eva Hampel entschied das Duell mit dem WM-Sechsten Ungarn mit 45:18 Treffern für sich. Jubelnd tanzten die Vier nach dem Erfolg auf der Planche, umarmten sich herzlich. „Ich bin sehr glücklich“, meinte der Italiener Bortolaso, der nach verbandsinternen Querelen um seinen entlassenen Vorgänger und Landsmann Andrea Magro einen ersten Erfolg feiern durfte.
Den Degen-Herren blieb die erste EM-Teammedaille seit Bronze in Leipzig 2010 knapp verwehrt. Im Gefecht um Platz drei unterlagen die Leverkusener Lukas Bellmann und Fabian Herzberg, Richard Schmidt aus Offenbach und der Solinger Raphael Steinberger dem WM-Neunten Tschechien mit 22:23 Treffern.
Einen Tick erfolgreicher waren die Florett-Könnerinnen von der Tauber. Dem 43:39 im Viertelfinale gegen Polen folgte zwar ein 36:45 gegen den WM-Zweiten Italien. Die Chance auf den ersten Mannschafts-Podiumsplatz bei einer EM seit Bronze 2011 in Sheffield ließ sich das Team gegen den Vorjahres-Vierten Ungarn nicht entgehen.
Für Herrendegen-Bundestrainer Mario Böttcher ist Platz vier ein großer Schritt nach vorn. „Die Jungs haben supergeil gefochten. Das war schon klasse“, sagte er vor allem zum überraschenden 45:43 im Viertelfinale gegen Olympiasieger und Titelverteidiger Frankreich. „Super, richtig toll. Ein sensationeller Kampf gegen den Weltranglisten-Ersten“, kommentierte Sportdirektor Sven Ressel.
Dass es danach gegen Russland ein 30:41 und das unglückliche 22:23 gegen die Tschechen gab, tat der Freude Böttchers keinen Abbruch. „Wir werden in Zukunft eine Mannschaft sein, die um die Medaillen mitkämpft“ – nicht nur er blickt zuversichtlicher auf die WM vom 19. bis 26. Juli in Leipzig als Höhepunkt des nacholympischen Jahres. (dpa)
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