Flick fordert weniger «unforced errors»

Der FC Bayern soll wieder zur Dominanz aus der Triplesaison finden. Die Rückkehr von Nationalspieler Niklas Süle lässt Trainer Hansi Flick vor dem Spiel in Stuttgart offen. An den zuletzt als Joker agierenden Leroy Sané gibt es vom Coach klare Aufträge.
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Bayern-Trainer Hansi Flick wünscht sich von seinem Team weniger Fehler.Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa
Epoch Times27. November 2020

Seinem reichlich gerühmten Supertorwart Manuel Neuer würde Hansi Flick gerne etwas Arbeit ersparen.

Nach zwei Heimspielen des FC Bayern gegen Werder Bremen und RB Salzburg mit vielen sehenswerten Paraden des Fußball-Nationaltorhüters sollen seine Vorderleute um den wechselhaften Leroy Sané am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die unnötigen Fehler abstellen. „Im Tennis sagt man unforced error. Das müssen wir verbessern“, forderte Flick.

Vorne agierten die Münchner beim 3:1 und dem Achtelfinal-Einzug in Europas Fußball-Königsklasse sehr effizient, nach hinten ergaben sich wie schon gegen Werder (1:1) einige Anfälligkeiten. Schon etwas sinnbildlich waren dabei die Auftritte von Nationalspieler Sané. Nach vorne demonstrierte der 24-Jährige nicht nur mit seinem Tor gegen Österreichs Meister sein Ausnahmekönnen. Ballverluste und zögerliches Defensivverhalten gesellten sich im Spiel nach hinten dazu.

„Er hat genauso wie viele andere Spieler gegen Salzburg einige unnötige Ballverluste gehabt und dann auch im Eins gegen Eins nicht ganz so nachgesetzt“, beschrieb es Flick. „Es gibt Gründe dafür, darüber haben wir gesprochen. Er wird versuchen, dass er das die nächsten Spiele besser macht.“

Der für rund 50 Millionen Euro verpflichtete Flügelstar ist nach einer rund vierwöchigen Zwangspause wegen einer Kapselverletzung im rechten Knie laut Flick wieder 100 Prozent fit. Aber der Rhythmus fehlt ihm noch. Zuletzt gab es nur eine Jokerrolle für den Nationalspieler.

„Wenn er ins Spiel kommt, ist eine Steigerung der Dynamik da. Er ist immer für ein Tor gut, das zeichnet ihn aus“, erklärte Flick. Aber nach einer langen Verletzung – Sané war wegen eines Kreuzbandrisses lange ausgefallen – brauche ein Spieler Zeit. „Die bekommt er“, versicherte der Bayern-Coach. Im Training arbeite Sané gut.

Sané ist nur ein Beispiel für die Bayern-Ballverluste. In vollen Wochen hat Flick dabei ein Stück Verständnis, dass die Konzentration nicht immer bei 100 Prozent ist. „Wir gewinnen die Spiele, das ist entscheidend“, sagte er. „Wir müssen die wenigen Dinge, die wir nicht gut machen, in den Griff bekommen.“ Die Tabellenspitze soll verteidigt werden, der Rekordmeister will nach dem Remis gegen Bremen keine weiteren Punkte liegen lassen.

Im Mittelfeld kann Weltmeister Corentin Tolisso wieder mithelfen. Der Franzose ist nach muskulären Problemen zurück. Im Aufgebot steht auch der frühere VfB-Profi Benjamin Pavard, der gegen Salzburg am Sprunggelenk angeschlagen ausgewechselt worden war.

Wie er mit zwei anderen Verteidigern plant, verriet Flick am Tag vor dem Spiel nicht. Der von einer Verletzung lange ausgebremste 18 Jahre alte Neuzugang Tanguy Nianzou könnte seine ersten Einsatzminuten bekommen, Nationalspieler Niklas Süle in den Kader zurückkehren. „Niklas hat unheimliche Qualitäten“, sagte Flick. „Er muss sein Potenzial ausschöpfen, dazu braucht er die notwendige Fitness.“

Die zeigt sein Abwehrkollege Jérôme Boateng. „Er hat großen Anteil am Erfolg der letzten Saison, und wir wissen, was wir an ihm haben“, sagte Vorstand Oliver Kahn und ließ in dieser Woche die Möglichkeit einer Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages anklingen. Flick hätte sicher nichts dagegen: „Wir sind alle froh, dass Jérôme diese Entwicklung gemacht hat.“ (dpa)

Sven Hoppe



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