FC Bayern muss ramponierten Ruf der Bundesliga retten
Jetzt kann nur noch der FC Bayern den ramponierten Ruf der Fußball-Bundesliga aufpolieren.
Nach dem Achtelfinal-Aus von Borussia Dortmund gegen Tottenham Hotspur und dem Untergang des FC Schalke 04 am Dienstagabend mit 0:7 beim Titelkandidaten Manchester City wollen die heimstarken Münchner gegen den FC Liverpool zum Abschluss der deutsch-englischen Champions-League-Wochen für ein erfreuliches Ende sorgen.
Kapitän Manuel Neuer formulierte einen Wunsch für seinen 100. Auftritt in der Königsklasse: „Es ist an der Zeit, so ein wichtiges Spiel zu gewinnen. Wir haben längere Zeit keine größere Mannschaft international zu Hause geschlagen.“
An Emotionen dürfte es am Abend (21.00 Uhr) nicht mangeln in der mit 70.000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena. Liverpool-Coach Jürgen Klopp war am Vorabend schon „on fire“, als er im Bayern-Stadion zur Presse sprach. „Das rote Licht zu sehen, ist vertraut“, sagte der 51-Jährige, der während seiner Dortmunder Zeit einige große Spiele und auch Siege in München erlebte. Er erwartet „ein offenes Spiel“.
AUSGANGSLAGE: Die Rechnung ist einfach. Nach dem 0:0 im Hinspiel benötigt der FC Bayern einen Sieg zum Weiterkommen – notfalls in einem Elfmeterschießen nach 120 torlosen Spielminuten. Klopps Vorjahresfinalisten reicht dagegen zum Viertelfinaleinzug ein 1:1, 2:2 oder jedes andere Unentschieden mit Toren. „Wir müssen zeigen, wie sehr wir ins Viertelfinale wollen“, forderte Klopp sein Team auf. Kovac will sich nicht auf irgendwelche Rechenspiele einlassen: „Wir müssen das Spiel gewinnen – und so gehen wir ins Spiel.“
TAKTIK: Vor drei Wochen an der Anfield Road standen Abwehrarbeit und Fehlervermeidung im Fokus beider Teams. „So extrem defensiv wird es nicht wieder werden“, glaubt Bayern-Kapitän Manuel Neuer. Kovac fordert eine hohe Effektiv von seiner Offensive um Torjäger Robert Lewandowski. Und er wünscht sich den „Esprit“ der letzten Ligaspiele. Der Bayern-Coach mahnte zudem höchste Konzentration bei der Abwehr der Liverpooler Konterangriffe mit den schnellen Angreifern Mohamed Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané an. „Wenn wir einen der drei vorne aus dem Auge lassen, ist es fast vorbei“, sagte Kovac.
PERSONAL: Die Bayern müssen einige hochkarätige Ausfälle verkraften. Thomas Müller und Joshua Kimmich sind gesperrt, Arjen Robben verletzt, Corentin Tolisso nach Kreuzbandriss noch nicht wieder fit. Außenstürmer Kingsley Coman und Außenverteidiger David Alaba kehren nach Verletzungen zurück, was Kovac „glücklich“ macht. Die wichtigste Personalie beim Gegner lautet: Abwehrchef und Leader Virgil van Dijk kann nach seiner Hinspielsperre in der Allianz Arena auflaufen. „Wir müssen auf höchstem Niveau verteidigen“, sagte Klopp. Bayern habe ein Weltklasseteam. Respekt äußerte er vor Lewandowski, einst beim BVB sein Spieler: „Gegen Robert zu spielen ist kein Kindergeburtstag.“
STATISTIK: Eine Garantie auf Erfolg verheißen Statistiken nicht. Der FC Bayern ist im Europapokal aber nur einmal ausgeschieden, wenn er im Hinspiel auswärts ein 0:0 erzielt hatte. Das passierte ausgerechnet 1981 im Halbfinale des Europapokals der Meister gegen den FC Liverpool. Vor 38 Jahren reichte ein 1:1 beim Rückspiel im Münchner Olympiastadion wegen der Auswärtstorregel nicht. Ein schlechtes Omen also? Sechsmal nutzte der deutsche Rekordmeister jedoch den Heimvorteil in der entscheidenden zweiten Partie.
JUBILAR: Manuel Neuer steht vor seinem 100. Einsatz in Europas Königsklasse. Er ist nach Philipp Lahm (112), Thomas Müller (105) und Oliver Kahn (103) erst der vierte deutsche Profi, der diese Marke erreicht. Kovac rühmte den Jubilar als Torwart und Persönlichkeit. „Er hat das Heft des Handelns in der Kabine in der Hand.“ Ende des Monats wird Neuer 33, als „altes Eisen“ fühle er sich aber nicht. Für sein Jubiläum hat Neuer einen einzigen Wunsch: „Den Sieg erzwingen!“
VIERTELFINALE: Am Freitag (12.00 Uhr) wird am UEFA-Sitz in Nyon das Viertelfinale ausgelost. Sechs Teilnehmer stehen fest: Manchester City, Manchester United und Tottenham aus England, Juventus Turin, Ajax Amsterdam und der FC Porto. Dazu kommen Bayern oder Liverpool sowie der Sieger des Duells FC Barcelona gegen Olympique Lyon. (dpa)
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