Fanprojekt von Borussia Mönchengladbach wendet sich an den 1. FC Köln
In einem ungewöhnlichen offenen Brief des Fanprojektes aus Mönchengladbach, der an die Geschäftsleitung des 1.FC Köln geschickt wurde, machten heute die Mitarbeiter das Fanprojektes Mönchenglabach darauf aufmerksam, dass es in letzter Zeit wiederholt Übergriffe von Fans des 1.FC Köln gegeben hat, die während der Sommerpause, also in der spielfreien Zeit, nach Mönchengladbach fuhren, um dort jugendlichen Borussiafans Gegenstände wie Schals oder Trikots unter Androhung von Gewalt zu rauben.
Außerdem ist es nach Angaben des Fanprojektes von Borussia in den letzten Monaten wiederholt auch zu körperlichen Angiffen sogenannter „Fans“ aus Köln gekommen.
In den 70er und 80er Jahren war es in den Stadien Europas keine Seltenheit, dass es am Rande von Fußballspielen zu Schlägereien kam – das Neue an der hier beschrieben Situation ist jedoch, dass Fans des 1.FC Köln auch unabhängig von Fußballspielen nach Mönchengladbach fahren um dort vorsätzlich Straftaten unter dem Deckmantel des „Fanseins“zu begehen.
Dies wirkt selbst auf Kenner der Fanszenen sehr befremdlich, da ein solches Verhalten, wie es einige Anhänger des 1.FC Köln zeigen, aus anderen Städten in dieser Art sehr, sehr selten zu vermelden gab.
In diesem offenen Brief wird auch von einem „Fahnendiebstahl“ gesprochen, der schon einige Monate zurück liegt: Im Vorfeld des letzten Derbys zwischen dem 1.FC Köln und Borussia Mönchengladbach am 7. April diesen Jahres fuhren einige „Fans“ des 1.FC Köln Tage vor dem Spiel nach Mönchengladbach, um sich dort unbefugt Zutritt zu Räumlichkeiten innerhalb des Stadions von Borussia Mönchengladbach zu verschaffen. Dort lagerte der Borussia Fanclub „Ultras – MG“ nach den Spielen seine Fahnen. Diese wurden von den Fans des 1.FC Köln gestohlen und bereits Tage vor dem Derby war in Fankreisen zu hören, dass die Kölner „Fans“ dieses Diebesgut während des Spieles Köln gegen Mönchengladbach in ihrem Fanblock „präsentieren“ wollten, um damit die angereisten Fans aus Mönchengladbach zu provozieren.
Da dieser Diebstahl aber auch von den Einsatzkräften des Ordnungsdienstes im Vorfeld des Spieles besprochen wurde und dieses Derby sowieso mit einer der höchsten Sicherheitsstufen in Deutschland behandelt wird, hielten es sogar die Fanbetreuer aus Mönchengladbach für sehr unwahrscheinlich, dass es bei diesen verschärften (Einlass-) Kontrollen überhaupt möglich sei, derartig große Fahnen unbemerkt mit in das Stadion zu nehmen.
Ende der 2. Halbzeit geschah jedoch das, was von vielen nicht für möglich gehalten wurde: Im Kölner Fanblock wurden die gestohlenen Fahnen hochgehalten und vor den Augen der mitgereisten Borussiafans und dem Beifall vieler Kölner Anhänger zerissen.
Wie konnte es geschehen, dass bei derartigen Sicherheitsvorkehrungen die gestohlenen Fahnen ins Stadion gelangten? Was war passiert, dass es möglich wurde, unter den Augen der Öffentlichkeit und während der Live-Übertragung im Deutschen Sport-Fernsehen (DSF) in einem Bundesligastadion unter Beifall vieler tausender Kölner Fans derartige Provokationen und Straftaten zu begehen?
Die Borussenfans hoffen nun, dass dieser offene Brief des Fanprojekts aus Mönchengladbach bei den zuständigen Stellen Gehör findet, um einer möglichen Gewaltspirale zwischen beiden rivalisierenden Lagern noch entgegenwirken zu können.
http://www.fanprojekt.de/
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