European Leagues für Einführung einer dritten Europa League
Die Initiative der UEFA für die Einführung eines dritten europäischen Fußball-Clubwettbewerbs wird auch von den European Leagues unterstützt.
„Der Vorschlag der UEFA ist von einer großen Mehrheit befürwortet worden“, sagte Claus Thomson, Vizepräsident der Vereinigung von 32 Ligen in 25 Ländern mit 900 Clubs und Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees, nach der Mitgliederversammlung in Frankfurt.
Die Europäische Fußball-Union will unterhalb der Champions League und Europa League eine Europa League 2 einführen. Für jede der drei Ligen ist ein Teilnehmerfeld von 32 Clubs vorgesehen. Dafür soll die Europa League von 48 auf 32 Teilnehmer reduziert werden. Der Start der neuen dritten europäischen Liga soll in der Saison 2021/22 erfolgen.
Die Einführung eines weiteren Wettbewerbs wäre ein Entgegenkommen der UEFA und ihres Präsidenten Aleksander Ceferin den kleineren der 55 nationalen Verbände gegenüber. Ceferin will im Februar 2019 wiedergewählt werden. Bisher hat er keinen Gegenkandidaten.
Die Deutsche Fußball Liga unterstützt laut ihres Sprechers Christopher Holschier generell die angestrebte Einführung einer Europa League 2, lehnt aber den damit möglicherweise verbundenen Verlust des vierten Champions-League-Platzes für die großen Fußball-Ligen ab. Ebenso ist in der Diskussion, ob bei dieser Reform der Tabellensiebte der Bundesliga nicht mehr in die Qualifikation für die Europa League einzieht.
Die Vereinigung der European Leagues hat zu dem im Detail noch nicht konzipierten neuen Modell der europäischen Ligen weitere Vorschläge gemacht. So soll der Zugang für die teilnehmenden Vereine auf den letzten Leistungen in ihren nationalen Topligen und Pokal-Wettbewerben basieren. „Einzige Ausnahme sind die Europacup-Gewinner“, hieß es in einer Mitteilung.
Zudem sollen 36 nationale Meister an den Gruppenphasen der drei Europa-Ligen teilnehmen. Alle Europacup-Spiele müssten außerdem wie bisher an den Wochentagen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ausgetragen werden – mit Ausnahme der Finals. Die Wochenenden sollen weiter den nationalen Meisterschaftsspielen vorbehalten bleiben.
Die European Leagues fordern zudem eine gerechtere Verteilung der Gelder, von der bisher vor allem die 14 besten Clubs Europas profitiert haben. So haben laut Angaben der Vereinigung in den vergangenen 26 Jahren diese 14 Vereine von insgesamt 15 Milliarden Euro Einnahmen aus den bisherigen UEFA-Wettbewerben allein sieben Milliarden (48 Prozent) erhalten. Von den in den kommenden sechs Jahren bis zur Saison 2023/24 zu erwartenden Einnahmen von zwölf Milliarden Euro werden ebenfalls sieben Milliarden (60 Prozent) an die 14 Topvereine ausgeschüttet.
„Wir brauchen eine bessere finanzielle Balance“, sagte Jacco Swart, Vorstandsmitglied der European Leagues. „Nicht, damit die Clubs in kleineren Ligen die Spielergehälter erhöhen oder neue Spieler kaufen können, sondern damit die Fußball-Infrastruktur verbessert werden kann.“ (dpa)
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