Euro-Duell Ibisevic gegen Wagner: «Solche Typen brauchst du»

Einst stürmten Vedad Ibisevic und Sandro Wagner für den jeweils anderen Verein. Jetzt wollen beide ihre aktuellen Clubs nach Europa führen. Hertha vs. Hoffenheim ist auch deshalb ein besonderes Match.
Titelbild
Berlin setzt auf Torjäger Vedad Ibisevic (M.).Foto: Soeren Stache/dpa
Epoch Times30. März 2017

Berlin (dpa) – Es geht um Europa. Und es ist ein Duell zweier spezieller Stürmer. Wenn am Freitag zum Auftakt des 26. Spieltages in der Fußball-Bundesliga der Fünfte Hertha BSC und der Vierte 1899 Hoffenheim aufeinandertreffen, stehen Vedad Ibisevic und Sandro Wagner besonders im Rampenlicht.

Ibisevic ist mit elf Saisontreffern Herthas Toptorjäger; Wagner hat für die TSG in dieser Spielzeit ebenfalls schon elf Mal getroffen und ist damit auch der Beste seines Teams. „Es sind trotzdem zwei verschiedene Spieler. Solche Typen brauchst du immer“, sagte Hertha-Coach Pal Dardai.

Ibisevic und Wagner sind in einer Zeit, in der viele Experten den klassischen Stoßstürmer schon aussortiert haben, der Gegenbeweis. „Die klassische Neun wird in den nächsten Jahren weiter eine tragende Rolle spielen. Der Erfolg beider Teams spricht auch für das System“, bemerkte Berlins Manager Michael Preetz, einst auf dem Rasen als Mittelstürmer ein Schreck für die Gegner. „Ich möchte insgesamt als Stürmer wahrgenommen werden, der nicht nur an der Torquote gemessen wird. Ich arbeite vor allem viel fürs Team. Und das ist mir wichtig, dass das honoriert wird“, sagte Wagner im TSG-Clubmagazin.

Beide Stürmer haben maßgeblich mit dazu beigetragen, dass die Berliner und die Hoffenheimer plötzlich am Eingang zum europäischen Fußballzirkus stehen. „Ohne Frage sind sie eine positive Überraschung in dieser Saison“, bemerkte Preetz zum Freitags-Kontrahenten. Ähnliches könnte er über sein eigenes Team sagen. 1899-Trainer Julian Nagelsmann geht die Sache inzwischen offensiv an: „Wenn es am Ende die Champions League wird, sage ich nicht: Nein, da traue ich mich nicht hin. Es ist ein Anreiz, jetzt stabile Ergebnisse und Leistungen abzurufen. Wenn wir das schaffen, haben wir es selbst in der Hand.“

Hertha (40 Punkte) will als derzeit beste Heimmannschaft der Liga den Abstand zu Hoffenheim (45) nochmal verkürzen. Deshalb hat Kapitän Ibisevic in der abgelaufenen Länderspielphase extra auf das zweite Spiel mit Bosnien-Herzigowina verzichtet und ist zur Vorbereitung früher nach Berlin zurückgekehrt. „Er will etwas erreichen, das ist gut für uns“, sagte Trainer Dardai. „Mit drei Punkten sieht die Tabelle besser aus“, ergänzte der Ungar. Allerdings muss Dardai gleich auf eine ganze Reihe Spieler – unter anderen erneut Mitchell Weiser – wegen Verletzungen verzichten.

Der 29 Jahre alte Wagner, der sich selbst als derzeit bester deutscher Stürmer sieht, möchte dagegen gern mit seinem Team den Vorsprung weiter ausbauen. Trainer-Aufsteiger Nagelsmann nimmt Wagner so, wie er ist, auch mit seiner unbequemen Art. „Ich versuche ja nur, das Maximum für mein Team herauszuholen. Auch provokante Gesten gehören mal dazu“, sagte der 29-jährige Coach.

Die Vergangenheit ist ein weiterer spezieller Aspekt des Duells Ibisevic vs. Wagner. Der 32 Jahre alte Ibisevic ist mit 43 Toren noch immer zweitbester Torschütze der TSG-Bundesliga-Historie hinter Sejad Salihovic (46). Wagner hatte von 2012 bis 2015 für Hertha gespielt. Lediglich sieben Tore in 72 Spielen gaben mit den Ausschlag, dass sich der 1,94 Meter große Stürmer einen anderen Verein suchen musste.

„Ich habe kein Problem mit Sandro Wagner“, sagte Dardai. Er freue sich sogar, „dass er es geschafft hat“ in Hoffenheim. Und seinen Innenverteidigern will er für das aktuelle Match auf den Weg geben, dass es nie etwas bringt, „jetzt extra böse“ zu sein.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion