Erster Matchball für die Bayern-Basketballer
So kurz vor dem Double-Coup sind bei den Basketballern des FC Bayern keine Schmerzen mehr erlaubt. „Körperlich sind wir am Limit“, sagte Manager Marko Pesic, der seine Pokalsieger im Finale der Bundesliga gegen ALBA Berlin zum nächsten Triumph führen will.
„Wenn du Meister werden willst, musst du aus der Komfortzone raus, musst Dinge machen, die wehtun“, sagte der Münchner Geschäftsführer vor dem Showdown am Mittwoch (20.00 Uhr). Nach Spiel vier will Pesic ausgerechnet in der Hauptstadt jubeln, dort wo der Ex-Profi schon so viel erlebt hat – als Hausherr und Gast.
Vor allem an einen besonderen Tag vor vier Jahren erinnert sich Pesic noch heute gerne. Am 18. Juli 2014 holte Bayern auswärts bei ALBA bislang letztmals die Meisterschaft. Marko Pesic feierte diese nicht nur zusammen mit Vater Svetislav, damals noch Trainer, sondern auch beim gemeinsamen Ex-Club. Jetzt soll sogar das erste Double der Vereinsgeschichte her – Vergleiche mit 2014 aber scheut Pesic.
„Es ist eine ganz andere Situation. ALBA ist eine ganz andere Mannschaft als vor vier Jahren“, sagte Pesic vor dem vierten Match in der Best-of-Five-Finalserie der Bundesliga. Doch das Ziel bleibt natürlich gleich. „Wir sind alle topmotiviert, mit der Aussicht Meister zu werden. Wir wollen es gleich schon in Berlin schaffen“, sagte Nationalspieler Danilo Barthel. Hauptrundensieger München führt mit 2:1 und kann mit Sieg Nummer drei alles klar machen.
Die Mannschaft von Trainer Dejan Radonjic sei bereit, die zweite Meisterschaft der jüngeren Vergangenheit zu gewinnen. Zuvor holte München schon jeweils 1954 und 1955 den wichtigsten nationalen Titel.
Ein Foto der Champions von 2014 hat sich Pesic in sein Büro gehängt. „Und jedes Mal, wenn ich daran vorbeilaufe, frage ich mich: Wie konnten wir Meister werden mit dieser Mannschaft? Das war eine ganz tolle Leistung.“ Jetzt seien die Bayern noch besser als beim 3:1 damals, doch auch der Gegner sei wesentlich stärker. Als „die beste Mannschaft seit zehn Jahren“ lobte Pesic die Berliner, für die er selbst von 1995 bis 1999 und von 2000 bis 2004 aktiv war. Zehn Jahre ist es auch her, dass ALBA letztmals Meister wurde. Nur zwei Erfolge helfen noch, um diese Durststrecke zu beenden.
„Ich setze darauf, dass unser Fokus mit dem Rücken zur Wand besser sein wird“, sagte Berlins Spencer Butterfield. Trotz zwischenzeitlich deutlichen Rückstands am Sonntag in München kamen die Berliner beim 66:72 in Spiel drei am Ende noch einmal gefährlich heran, verpassten aber die Wende. Die unnötige Spannung ärgerte Bayern-Präsident und Edelfan Uli Hoeneß, für den „noch längst nichts entschieden“ ist. „Berlin wird alles versuchen, um seine letzte Chance zu nutzen.“
Auf den 66-Jährigen als Anhänger in der Halle müssen die Bayern wohl verzichten. Es sei nicht geplant, dass Hoeneß nach Berlin kommt, hieß es vom Verein. Schon 2014 war er beim Titel nicht dabei, da er gerade seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung angetreten hatte.
Der Druck auf Berlin ist vor dem letzten Heimauftritt der Spielzeit enorm. „Für uns ist das ein echtes Do-or-die-Spiel“, sagt Sportdirektor Himar Ojeda. Nur ein ALBA-Sieg würde eine entscheidende fünfte Begegnung in München am Samstag (20.30 Uhr) erzwingen. (dpa)
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