Eisenbichlers Licht und viel Schatten zur Halbzeit
Markus Eisenbichler musste Interview um Interview abspulen und sehnte sich bereits nach Ruhe, Andreas Wellinger verschwand dagegen wortlos von der Großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen.
Die Szenen, die sich nach dem Springen an Neujahr abspielten, waren ein Sinnbild für die aktuellen Verschiebungen bei den DSV-Adlern. Eisenbichler ist nach zwei zweiten Rängen zum Start in die Vierschanzentournee nicht nur ein ganz heißer Anwärter für den Gesamtsieg, sondern auch der mit Abstand gefragteste aller DSV-Springer.
„Ich bin schon sehr glücklich, dass ich so ins neue Jahr starten konnte. Ich fühle mich einfach gut“, sagte der 27 Jahre alte Bayer, nachdem ihm wie schon in Oberstdorf nicht viel auf Dauersieger Ryoyu Kobayashi aus Japan fehlte. Nach zwei Stationen lebt der Traum vom ersten deutschen Titel seit Sven Hannawald vor 17 Jahren, er soll auch nach dem dritten Springen am Freitag (14.00 Uhr) in Innsbruck fortbestehen. „Ich kann in Innsbruck extrem gut springen – und werde das hoffentlich auch“, kündigte Eisenbichler an. Am heutigen Mittwoch ist aber erst einmal Ruhetag.
Bundestrainer Werner Schuster betont schon seit Wochen, dass der Bayer im Training sein stärkster Athlet ist. Seit der Generalprobe für die Tournee in Engelberg geht es bei „Eisei“ auch in den Wettkämpfen aufwärts. „Markus gibt die Pace vor. Er wird mit jedem Sprung selbstsicherer. Es ist sehr erfreulich, dass Markus sehr nah dran ist“, sagte der 49 Jahre alte Österreicher.
Abseits von Eisenbichler haben auch Stephan Leyhe, David Siegel und Constantin Schmid solide Leistungen hingelegt. Der als Mitfavorit gehandelte Karl Geiger, Richard Freitag sowie die Olympiasieger Wellinger und Severin Freund bleiben dagegen hinter den Erwartungen zurück.
„Es war eine schlechte Leistung. Ich bin momentan nicht in der Form“, bilanzierte Freund nach einem weiteren Aus im ersten Durchgang. Nach Innsbruck und Bischofshofen darf er nicht mehr mitfahren, seinen Platz nimmt stattdessen der 19-jährige Schmid ein. Wellinger darf trotz zweier Nullnummern auch den Österreich-Teil der Tournee bestreiten. (dpa)
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