Eintracht feiert rauschende Party – Kovac geht als Held

Die Eintracht macht nach dem Pokalsieg gegen die Bayern die Nacht zum Tag. Der fünfte Triumph wird ausgelassen gefeiert, die Aussichten auf eine erfolgreiche Zukunft stehen gut. Auch der scheidende Trainer Niko Kovac ist begeistert.
Titelbild
In seinem letzten Spiel als Eintracht-Trainer gewann Niko Kovac den DFB-Pokal.Foto: Andreas Wolf/Eintracht Frankfurt Fußball AG/dpa
Epoch Times20. Mai 2018

Erst bekam Niko Kovac in der Pressekonferenz von seinen ausgelassenen Spielern eine Bierdusche, dann stürzte sich der scheidende Trainer von Eintracht Frankfurt mit dem gesamten Tross der Hessen in eine rauschende Party-Nacht am Brandenburger Tor.

„Wer vor Acht nach Hause kommt, bekommt eine Strafe“, verkündete Antreiber Kevin-Prince Boateng im Überschwang der Gefühle. Mit dem fünften Pokal-Triumph der Vereinsgeschichte und dem ersten seit 30 Jahren hat die Eintracht zum Abschied von Kovac den Weg aus dem grauen Fußball-Mittelmaß fortgesetzt und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen.

„Das ist ein epochaler Moment. Hier ist Geschichte geschrieben worden. Es ist unbeschreiblich, was uns das als Verein bringt“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic über den kaum für möglich gehaltenen 3:1 (1:0)-Endspielsieg gegen Rekordmeister Bayern München. „Wir waren dran. Solch ein Titel bedeutet für Eintracht Frankfurt einfach unglaublich mehr.“

Dank des Triumphes zog die Eintracht direkt in die Gruppenphase der Europa League ein und spielt in der kommenden Saison doch noch international. „Wir haben uns von einem Fast-Absteiger zum Pokalsieger entwickelt. Was alle in diesem Verein geleistet haben, ist großartig“, resümierte Kovac am Ende seiner gut zweijährigen Amtszeit zufrieden.

Die zusätzlichen Millionen-Einnahmen – sowohl im DFB-Pokal als auch in der Europa League – verschaffen dem neuen Trainer Adi Hütter im Sommer völlig neue Möglichkeiten bei der Kaderplanung. Bislang steht nur fest, dass Torwart Lukas Hradecky den Verein nach drei Jahren verlässt. Für ihn wurde bereits Dänemarks Auswahl-Keeper Frederik Rönnow verpflichtet. In der Stunde des großen Erfolges wollte Bobic jedoch keine Pläne machen: „Das bekomme ich mit nüchternen Gedanken gerade gar nicht hin.“

Auch Kovac blendete seine Zukunft beim Branchenprimus aus München aus. „Daran denke ich noch nicht. Für mich ist wichtig, diesen Titel mit diesem tollen Verein geholt zu haben. Ich bin froh, glücklich und stolz“, beschrieb er seine Gefühle. „Und ich empfinde Genugtuung darüber, dass wir den Verein aufpoliert haben.“

Der Abschied fällt ihm daher nicht leicht, zumal ihm die Mannschaft ans Herz gewachsen ist. „Sein Anteil am Erfolg beträgt 90 Prozent. Er hat gesagt, dass wir den Pokal gewinnen“, berichtete Boateng. Kovac gab das Kompliment umgehend zurück. „Das Denken beeinflusst das Handeln. Jeder hat alles aus sich herausgeholt“, lobte er.

Und dann wagte Kovac doch noch einen kleinen Ausblick in die Zukunft. „Die Eintracht ist nicht nur Pokalsieger und spielt in der Europa League, sondern bestreitet auch das erste Pflichtspiel in der kommenden Saison“, stellte er lächelnd fest. Nämlich im Supercup – gegen die Bayern und damit auch gegen ihn. (dpa)



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