Eberl stützt Schubert nach Derby-Niederlage gegen Köln

Nach dem schmerzhaften 1:2 im Derby gegen Köln hält Gladbachs Trainer Sportchef Eberl erneut ein Plädoyer für einen anderen Umgang mit Bundesliga-Trainern. Coach Schubert steht nicht zur Diskussion. Aber Eberl stellt auch klar, dass nun Punkte her müssen.
Titelbild
Auf Mönchengladbachs Trainer André Schubert wird nun wahrscheinlich viel Kritik einprasseln.Foto: Jonas Güttler/dpa
Epoch Times20. November 2016

Das bittere Gefühl andauernden Misserfolgs wird bei Borussia Mönchengladbach zum Dauerzustand.

Von den Pfiffen der tief enttäuschten Fans begleitet, schlichen die einst umjubelten Helden von Trainer André Schubert nach dem schmerzhaften 1:2 im 85. rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln Richtung Kabine. Die Pleite gegen den Erzrivalen ist der vorläufige Tiefpunkt einer sportlichen Krise, die seit Schuberts Amtsantritt in Gladbach vor mehr als einem Jahr überwunden schien.

Der als Trainer-Shootingstar gefeierte 45-Jährige macht ungeachtet der aufgekommenen Kritik weiter einen gelassenen und festen Eindruck. „Borussia hat zweimal in Folge die Champions League erreicht. Der Verein hat große Ansprüche. In der Bundesliga wird man an Punkten gemessen. Damit muss man als Trainer umgehen“, sagte Schubert nach der fünften Saisonniederlage. Zwölf Punkte nach elf Spielen und Rang 13 sind viel zu wenig für die gewachsenen Ansprüche.

Nun richten sich die Blicke Richtung Abstiegszone. „In der Bundesliga muss man immer aufpassen. Wenn man seine Punkte nicht macht, dann kommen die anderen von unten. Wir müssen Ruhe bewahren und weiterarbeiten, wie wir es bisher gemacht haben“, sagte Tony Jantschke. Am Mittwoch geht es in der Champions League gegen Manchester City, dann folgen die schweren Aufgaben gegen 1899 Hoffenheim und Borussia Dortmund.

Die Rückendeckung im Verein hat Schubert weiterhin. Sportdirektor Max Eberl erneuerte sein Plädoyer für einen anderen Umgang mit Trainern in der Krise. „Dass im Fußball immer Köpfe rollen müssen, weil Modeste mit einem angeköpften Kopfball trifft und ein Freistoß reingeht, das mache ich nicht mit“, betonte Eberl. Der Ex-Profi hatte schon zuvor die Praxis im Misserfolg als „pervers“ verurteilt.

Eberl sah am Samstag eine Gladbacher Mannschaft, die „auch einen Sieg verdient“ gehabt hätte. Vor 53 757 Zuschauern im Borussia-Park spielte die Borussia eine gute erste Hälfte, in der Lars Stindl mit dem 1:0 (32.) die Torflaute von 495 Minuten beendete. Ein Lattenfreistoß von Ibrahima Traoré und die Abschlussschwäche verhinderten eine höhere Führung. Es folgte die Wende durch das kuriose Kopfball-Tor von Anthony Modeste (59.) und den Freistoß-Hammer von Marcel Risse in der Nachspielzeit. „Kontinuität hat uns geholfen, in den vergangenen Jahren etwas Tolles zu erleben. Ich will aber auch Kontinuität, wenn es beschissen läuft“, sagte Eberl.

Der Sportchef hatte Schubert 2015 vom U23-Coach zum Interimstrainer der Profis befördert, als Lucien Favre nach einem 0:1 gegen Köln und der fünften Niederlage zum Saisonstart zurücktrat. Nach sechs Siegen in Folge, mit denen er den Debütrekord der Bundesliga einstellte, und einem Remis erhielt Schubert einen Vertrag als Cheftrainer bis 2017. Er führte das Team vom letzten auf den vierten Platz und in die Champions League. Am 27. September verlängerte Eberl den Kontrakt vorzeitig bis 2019. Da stand die Borussia auf Rang vier – seitdem gab es keinen Sieg mehr. 

Dass die Arbeit von Trainer und Team nicht mehr funktioniert, hat Eberl gegen Köln „nicht gesehen“. Aber: „Es geht darum, dass wir anfangen zu punkten. Die Bundesliga ist unser Kerngeschäft“, mahnte er. Der Erfolgsdruck ist da, das Vertrauen in Schubert ebenfalls. „Es ist im Fußball immer so, dass Du es hast, bis zu dem Tag, an dem du es nicht mehr hast. Ich spüre vom Verein, dass das alles kein Problem ist. Das Drumherum kann ich nicht beeinflussen“, sagte Schubert. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion