Double oder Drama dahoam: Bayern und ALBA im Final-Showdown
Vergeigen die Bayern auch dieses Double? Einen Monat nach der Enttäuschung der Münchner Fußballer im DFB-Pokal wollen sich die Basketballer mit einem finalen Kraftakt zum Meister küren und Vereinspräsident sowie Edelfan Uli Hoeneß ein weiteres „Drama dahoam“ ersparen.
Beim Showdown der spannenden Endspielserie am Samstagabend (20.30 Uhr/Telekomsport) gegen ALBA Berlin geht es um die Trophäe und ganz viel Prestige. Gastgeber Bayern steht gewaltig unter Druck, die jungen Berliner haben wenig zu verlieren. „Dieses Spiel hat nichts mehr mit X und Os zu tun, sondern damit, wer mehr Herz hat, wer es mehr will“, sagte Bayerns Alex King der „Abendzeitung“.
Der Kampf um die Nachfolge von Bundesliga-Serienchampion Brose Bamberg und die Teilnahme an der hochklassigen Euroleague hat sich auf ein alles entscheidendes fünftes Spiel zugespitzt. Erschöpfung oder kleine Wehwehchen spielen jetzt keine Rolle mehr. „Man wird in den Modus kommen, wo man einfach durch die Schmerzen durchdrückt“, kündigte ALBA-Kapitän Niels Giffey an. Der Nationalspieler war Matchwinner in Partie Nummer vier, als die Hauptstädter einen 72:68-Comebacksieg feierten und die Münchner Favoriten damit in deren 72. Saisonspiel zwangen.
Und da will das Heimteam von Coach Dejan Radonjic mit den Fans ein Happy End feiern, die vierte Meisterschaft, das erste Double der Vereinshistorie einfahren und Clubchef Hoeneß glücklich machen. Der 66-Jährige hatte den Titel 2014 wegen seiner Haftstrafe verpasst, das Finale jetzt lässt er sich auf seinem angestammten Sitzplatz in der zweiten Sitzreihe des Audi Domes nicht entgehen.
Und dann will der Bayern-Patron nach zwei Enttäuschungen endlich über einen Sieg seiner Profis im „Finale dahoam“ jubeln: 2012 hatten die Fußballer das Endspiel in der Champions League gegen Chelsea verpatzt, knapp zwei Jahre später unterlagen die Basketballer im Pokalfinale just gegen ALBA Berlin. Beide Male erstarrten bei Hoeneß nach Spielende die Gesichtszüge, ähnlich wie auch im Pokalfinale zuletzt gegen Eintracht Frankfurt.
Die Münchner setzen auf ihre Routine, den großen Kader – der auch die Ausfälle von Milan Macvan und Braydon Hobbs kompensieren soll – und auf den Heimvorteil. „Ich denke, den werden wir nutzen“, sagte Nationalspieler Danilo Barthel. „Wir werden alles reinwerfen.“ Mit seinen Teamkollegen Devin Booker und Maik Zirbes soll Barthel die Größenvorteile ausspielen, Stefan Jovic, Reggie Redding und Jared Cunningham sind hingegen für das Kreative zuständig.
ALBA setzt auf das Kollektiv, Trainer-Altmeister Aito García Reneses hat aus der jungen Truppe eine verschworene Gemeinschaft mit großem Offensivpotenzial gemacht. „Es ist an der Zeit, den Titel zu holen“, verkündete Luke Sikma, der wertvollste Spieler (MVP) der Hauptrunde.
Seit 2008 wartet die Hauptstadt auf eine ALBA-Meisterschaft, die neunte der Clubgeschichte. Gegen die finanziell besser ausgestatteten Bayern soll der Coup nun her. „Wenn man überlegt, gegen wen wir spielen und was für Möglichkeiten Bayern hat, und wir ein fünftes Spiel erzwingen, dann ist das schon applauswürdig“, sagte Manager Marco Baldi. „Es hat sich etwas gefunden, was gut zusammenpasst.“
Nachdem der Außenseiter am Mittwoch das vierte Spiel der Best-of-Five-Serie gewonnen und eine Bayern-Party in der eigenen Halle verhindert hatte, gibt es nicht mehr viel zu verlieren. „Ich bin so oder so sehr stolz“, sagte Coach Aito. (dpa)
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