Diskus-Olympiasieger Harting steht zu seinem Verhalten bei Siegerehrung

Titelbild
Olympia 2016 in RioFoto: Fernando Frazao/Agencia Brasil/CC-BY3.0 Brasil, Lizenztext: dts-news.de/cc-by
Epoch Times13. November 2016

Diskus-Olympiasieger Christoph Harting sieht keinen Grund, sich für seinen umstrittenen Auftritt bei der Siegerehrung in Rio de Janeiro zu entschuldigen: „Ich stehe dazu“, sagte der 26-Jährige der „Welt am Sonntag“. „Mit Verlaub, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mich um andere Sachen kümmern: Hitler an der Wurzel seiner Macht stürzen, oder 9/11 verhindern; ich würde früher anfangen zu studieren und meine Frau früher heiraten.“ Er sei nicht auf der Welt, „um anderen das Leben leicht oder recht zu machen“, so Harting.

Irgendwo sei doch jeder ein Stück weit egoistisch. Und für ihn spiele es keine Rolle, „was Menschen außerhalb meiner emotionalen Bindungen über mich denken. Ob mich also diese ganzen Schlagzeilen nach Olympia verletzt oder erreicht haben? Antwort: Nein.“ An die Siegerehrung könne er sich außerdem überhaupt nicht mehr erinnern. „Ich habe Fetzen im Kopf, kriege sie aber nicht zusammen“, so Harting. Er wisse noch, dass er eine Stadionrunde gelaufen sei, aber „danach kommt der Filmriss. Meine Erinnerung setzt erst wieder ein, als ich vier, fünf Stunden später unter der kalten Dusche stand. Das ist einerseits schön, weil es zeigt, wie frei ich in diesem Moment war. Auf der anderen Seite ist es schade, weil ich es gern erklären würde. Ich war so glücklich und voller Hormone, ich war einfach nicht mehr Herr meiner Sinne.“ Sollte er 2020 in Tokio seinen Olympia-Triumph wiederholen, wäre dies dann eine völlig andere Situation, sagte der Sportler. „Sollte das tatsächlich klappen oder ich Welt- oder Europameister werden, werde ich nicht die gleichen Gefühle haben, die mich zu dem gleichen Handeln bewegen würden“, erläuterte Harting. „Ganz sicher werde ich nicht mehr mit verschränkten Armen dastehen und auch nicht mehr hin- und herwippen. Man verliert nur einmal im Leben seine Dämonen. Solch einen Moment der absoluten Glückseligkeit werde ich im Sport bestimmt nicht noch einmal erleben.“ Abschließend erklärte Harting, dass er eben nicht so sei, „wie man sich einen Leistungssportler vorstellt. Ich bin wahrscheinlich nicht mal so, wie man sich einen Psychologiestudenten vorstellt. Aber so bin ich nun mal.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion