DFB-Chef Keller: Verstehe Corona-Maßnahmen «nur zum Teil»
DFB-Präsident Fritz Keller hat sich erneut teilweise kritisch über die neuerlichen Einschränkungen für den Sport in der Corona-Krise geäußert.
„Ich verstehe die Maßnahmen nur zum Teil“, sagte der 63 Jahre alte Chef des Deutschen Fußball-Bundes der „Bild am Sonntag“. „Beim Fußball etwa ist das Risiko einer Infektion auf dem Platz gering. Ist es also besser, die Kinder zu Hause zu lassen, wo sie nun mangels Alternativen möglicherweise Partys feiern, statt auf dem Platz zu trainieren?“
Keller wies darauf hin, dass Schulen und Kindergärten geöffnet bleiben würden, „obwohl sich die Kids in geschlossenen Räumen aufhalten“, Sport im Freien aber verboten sei. „Unsere Vereinsmitglieder haben sich in den vergangenen Monaten sehr verantwortungsvoll und diszipliniert verhalten.“
Bund und Länder hatten sich bei einem Corona-Krisengipfel am vergangenen Mittwoch für den November auf vorübergehende massive Beschränkungen des öffentlichen Lebens ähnlich wie im Frühjahr verständigt. Der Amateur- und Freizeitsport soll ab Montag bis zum Monatsende komplett ruhen. In Berlin allerdings ist für Kinder bis zwölf Jahren weiter Training an der frischen Luft in festen Gruppen von bis zu zehn Personen möglich. Im Profifußball sind in dieser Zeit nur Geisterspiele erlaubt.
„Keine Alternative“ gebe es bei „akuter Gefahr von Leib und Leben“, betonte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands. „Da muss auch der Sport seinen gesamtgesellschaftlichen Beitrag leisten.“ (dpa)
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