DEL-Finale «bei null» – Berlin will zweiten Auswärtscoup

Nach zwei Auswärtssiegen ist das Finale um den DEL-Titel zu einer Best-of-Five-Serie geworden. München setzt auf seine überragende Playoff-Form der vergangenen Jahre, Berlin glaubt an eine zweite Auswärts-Überraschung.
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Die Berliner wollen erneut in München gewinnen.Foto: Paul Zinken/dpa
Epoch Times17. April 2018

München sieht sich auf dem Weg zum Titel-Hattrick, Berlin glaubt an den zweiten Auswärtscoup: Trotz zwei verpatzter Heimauftritte gehen sowohl der EHC als auch die Eisbären aus der Hauptstadt beim Stand von 1:1 in der Finalserie selbstbewusst in die Partie am Mittwoch (19.30 Uhr).

„Es ist wichtig, dass wir von Anfang an bereit sind“, forderte Berlins Abwehr-Routinier Jens Baxmann nach dem Training. „Die Münchner werden von Beginn an versuchen, ihr Spiel durchzuziehen.“

Die Gastgeber setzen auf die Erfahrung aus zwei fast makellosen Playoffs in den vergangen beiden Jahren der Deutschen Eishockey Liga. Vor ihren Meistertiteln 2016 und 2017 verloren die Münchner in der K.o.-Phase nur je zwei Spiele, die Playoff-Bilanz seit März 2016 ist famos: 33 Münchner Siegen stehen nur sieben Niederlagen gegenüber. Nationalspieler Dominik Kahun forderte vor dem zweiten Heimspiel, man müsse aktiver sein, härter spielen und kompakter stehen als noch beim erfolglosen Auftritt am vorigen Freitag – „dann klappt es schon“.

Das ist Münchens Selbstverständnis, das in drei Saisons entstanden ist und auch durch die überraschende Niederlage zum Final-Auftakt gegen die Eisbären keinen Schaden nahm. Nun will das Team von Coach Don Jackson aber nicht mehr schwächeln. Seit Beginn seines Siegeszugs in der DEL hat der EHC in der K.o.-Phase keinem Gegner mehr als zwei Siege gestattet. Im Vorjahr schlug München die Berliner im Halbfinale mit 4:1, auch damals ging die erste Begegnung daheim verloren.

Von einem Durchmarsch will Kahun freilich nicht sprechen. „Das wird eine enge Serie, glaube ich“, sagte der Stürmer. Abwehr-Kollege Florian Kettemer erinnerte: „Es geht bei null los.“ Durch den Sieg in Berlin sind Heimvorteil und Momentum aber wieder zurück beim EHC.

Die Berliner von Trainer Uwe Krupp müssen die Enttäuschung durch den verpassten 2:0-Vorsprung in der Serie vergessen – dafür sollten die Hauptstädter auch erfahren genug sein. „Diese Niederlage wirft uns nicht groß aus der Bahn“, betonte Baxmann in einer Kolumne der Münchner „TZ“ (Dienstag). Neben dem Verteidiger komplettieren Olympia-Silbermedaillengewinner Frank Hördler sowie Stürmer und Kapitän André Rankel ein Trio, das bei allen bisherigen sieben Meistertiteln der Berliner seit 2005 dabei waren. Stürmer Florian Busch wäre der vierte im Bunde, fehlt aber aktuell verletzt.

Mitentscheidend sind Strafzeiten: Beim 5:4 am Sonntag handelten sich die Berliner zwar nur zwei Unterzahl-Phasen ein, kassierten aber in beiden je einen Gegentreffer. Bei acht eigenen Überzahlsituationen sprang dagegen nur ein Treffer heraus. „Wir müssen auf jeden Fall wegbleiben von der Strafbank und schauen, dass wir die Chancen reinmachen, die wir haben“, sagte Stürmer Daniel Fischbuch.

Für Krupp, der als Coach noch auf den ersten DEL-Titel wartet, ist die ausgeglichene Finalserie schon ein Erfolg. „Dass die Spiele eng sind, ist ein Kompliment an meine Mannschaft“, sagte er. „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es werden noch einige Spiele gespielt.“ (dpa)



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