Coronavirus-Krise: Kritik an BVB-Chef Watzke nimmt zu
Die Kritik an Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für dessen Aussagen zum Umgang mit dem Coronavirus reißt nicht ab.
In Thomas Röttgermann und Helge Leonhardt warfen Clubchefs aus der ersten und zweiten Liga dem BVB-Boss eine in der Situation unpassende und unsolidarische Haltung vor. „Ich weiß nicht, was ihn dazu getrieben hat, das zu sagen. Ich halte das für absolut unsolidarisch. Es war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Inhalt“, sagte Fortuna Düsseldorfs Vorstandsvorsitzender Röttgermann der „Rheinischen Post“.
„Ich denke da völlig anders, weil ich anders erzogen wurde und schon in den letzten 20 Jahren drei große Krisen erlebt und soziale Verantwortung für viele Menschen habe. Und da ging es nicht um Fußballer, die Multimillionäre sind“, sagte der Clubchef vom Zweitligisten Erzgebirge Aue, Leonhardt, der „Leipziger Volkszeitung“.
Watzke hatte mit einem Auftritt in der ARD-„Sportschau“ für Irritation gesorgt und finanzielle Hilfe für kleinere Clubs abgelehnt. „Und ehrlicherweise sind wir auch Konkurrenten. Und da muss man das sehr genau miteinander austarieren, was noch Wettbewerb ist und was kein Wettbewerb mehr ist“, hatte Watzke gesagt. „Am Ende können nicht die Clubs, die ein bisschen Polster angesetzt haben in den vergangenen Jahren, dann im Prinzip die Clubs, die das wiederum nicht gemacht haben, dafür auch noch belohnen.“
Aufgrund der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus pausiert nicht nur in Deutschland derzeit der Fußball-Betrieb. Viele Clubs sehen sich durch die Einnahmenausfälle in ihrer Existenz bedroht. Eine ernste Gefahr für den BVB hatte Watzke zuletzt ausgeschlossen. Allerdings gerät die Aktie der Dortmunder an der Börse derzeit erheblich unter Druck. Im Vergleich zu den Börsen-Höchstständen im Februar hat sich der Wert der BVB-Aktie inzwischen nahezu halbiert. Die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2019/2020 im niedrigen einstelligen Millionenbereich zog die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA inzwischen zurück. Eine existenzielle Bedrohung des Unternehmens sei gegenwärtig aber nicht gegeben. (dpa)
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