Coronavirus im Fußball: Wie lange wird noch gespielt?
Die englische Premier League ruft zur Krisensitzung. Nach dem positiven Coronavirus-Test von Arsenal-Trainer Mikel Arteta wird die milliardenschwere Fußballliga am Morgen über das weitere Vorgehen beraten.
Fest steht: Dass der 30. Spieltag am Wochenende – wie erst am Donnerstag verkündet – unter normalen Bedingungen über die Bühne gehen kann, ist unmöglich. Da die Londoner spät am Donnerstag mitteilten, dass eine „signifikante“ Anzahl von Personen, „einschließlich des gesamten Kaders und des Trainerteams der ersten Mannschaft“, von den nun nötigen Quarantäne-Maßnahmen betroffen sei, dürfte dies auch die deutschen Profis Bernd Leno, Mesut Özil und Shkodran Mustafi betreffen.
Die Premier League wäre ohne die jüngste Entwicklung die letzte der Top-5-Ligen Europas gewesen, die trotz der Sars-CoV-2-Pandemie den Spielbetrieb ohne Einschränkungen fortsetzt. In Italien und Spanien ruht der Ball längst. Der Italiener Daniele Rugani von Juventus Turin war ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden. In Spanien steht die Mannschaft von Real Madrid, darunter auch Nationalspieler Toni Kroos, unter Quarantäne, weil ein Basketballer des Vereins positiv getestet wurde.
In Deutschland, wo in der Bundesliga am Wochenende wie in Frankreich komplett ohne Zuschauer gespielt wird, sind zwei Profis des Zweitligisten Hannover 96 infiziert. Als Konsequenz daraus stehen alle Spieler des Profikaders für die nächsten 14 Tage unter häuslicher Quarantäne, der Trainingsbetrieb wurde eingestellt. Außerdem beantragte der Club bei der Deutschen Fußball Liga die Absetzung der beiden nächsten Zweitligaspiele gegen Dynamo Dresden und beim VfL Osnabrück. Die offizielle Absage wird in Kürze erwartet.
Die 36 deutschen Proficlubs wollen dann am Montag das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Dass im März noch weitere Spieltage folgen, ist unwahrscheinlich. Geisterspiele sind nur die absolute Notlösung.
„Das ist eine Katastrophe. Diese Spiele sind beschissen, die will keiner. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, mir wäre es lieber, am Wochenende würde in der Bundesliga nicht gespielt“, sagte Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler im RTL-Interview nach dem Auftritt der Bayer-Elf in der Europa League im vollbesetzten Stadion der Glasgow Rangers.
In der Premier League fehlen Jürgen Klopps FC Liverpool an der Tabellenspitze noch maximal zwei Siege zum ersten Titel seit 30 Jahren. Am kommenden Spieltag können die Reds deshalb noch nicht Meister werden – möglicherweise müssen sie lange auf die Kür warten. (dpa)
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