Coronavirus erschwert Bradys Neustart bei den Buccaneers
In diesen Zeiten verkommt sogar die Vorstellung des besten Quarterbacks in der NFL-Geschichte zu einer banalen Telefonkonferenz.
US-Sportjournalisten aus Los Angeles, aus Boston oder Tampa erlebten Tom Bradys ersten offiziellen Auftritt als Angestellter der Tampa Bay Buccaneers am 24. März nicht als großen Moment im Blitzlichtgewitter mit typisch amerikanischer Inszenierung, sondern an ihren Schreibtischen. Sie bekamen kein Winken, kein Lächeln, kein Foto im neuen Trikot – nur die Stimme des Mannes, der aus einer Mannschaft ohne Playoff-Spiel in zwölf Jahren nun einen Super-Bowl-Kandidaten machen soll.
Dabei sind gerade die Folgen der Coronavirus-Pandemie für den Quarterback-Superstar eine zusätzliche Herausforderung bei seinem neuen Arbeitgeber. Die NFL hat den Teams verboten ihre Einrichtungen zu nutzen, trainiert werden kann derzeit nur in den heimischen Fitnessstudios. Teambesprechungen, Treffen mit Kollegen: Alles erst mal nicht möglich. Wann und wie er seine Mitspieler bei den Buccaneers kennenlernen kann und wie das Training in den kommenden Monaten vor dem Start in die neue NFL-Saison ablaufen wird, ist auch für ihn völlig unklar.
„Ich werde keine Vorhersagen machen, wie die kommenden Monate aussehen. Ich werde so gut wie möglich mit den Leuten sprechen, Technologie wird helfen“, sagte der 42-Jährige. „Ein Tag nach dem anderen ist zwar eine Phrase, aber genau darum geht es gerade.“
Dabei wäre gerade jetzt jeder Tag als Team auf dem Feld besonders wertvoll. Denn Brady hat erstmals in seiner Karriere als American-Football-Profi den Club gewechselt. Bei den New England Patriots kannte er nach 20 Jahren alles und jeden. In Florida muss er nicht nur die Körpersprache neuer Mitspieler wie der beiden Star-Receiver Mike Evans und Chris Godwin entschlüsseln, sondern auch Trainingsmethoden und Herangehensweisen neuer Trainer.
Die Erfahrung aus neun Super-Bowl-Teilnahmen und sechs Siegen im wichtigsten Football-Spiel der Welt wird ihm helfen, darauf setzen alle bei den Buccaneers. Er sei der „beste Quarterback, der das Spiel je gespielt hat. Tom zu bekommen war unsere Nummer-eins-Priorität“, betonte General Manager Jason Licht. Trainer Bruce Arians erhofft sich vor allem viel von Bradys Führungsqualitäten in der Kabine. Aber auch ihnen ist klar, dass die Bedingungen erschwert sind – und Brady alleine aus dieser Mannschaft keinen Titelkandidaten machen wird.
Daher versuchte auch der Ehemann von Supermodel Giselle Bündchen die Erwartungen etwas zu dämpfen und seine Rolle auf die eines zwar wichtigen, aber nicht alleinentscheidenden Faktors zu reduzieren. „Eine Person ist kein Team. Ein Team ist wenn jeder alles gibt, was geht“, sagte er. „Jeder hier will so gut sein wie möglich.“ Mit ihm, so die Rechnung der Buccaneers, sind alle allerdings etwas besser. (dpa)
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