Coach Wucherer will die Krönung mit Würzburgs Korbjägern
Zu Dienstbeginn traute sich Denis Wucherer im Trainerbüro der s.Oliver Würzburg noch gar nicht in den Chefsessel seines Vorgängers Dirk Bauermann.
Gleich in seiner ersten Saison beweist sich der Vize-Europameister von 2005 aber als würdiger Nachfolger seines einstigen Lehrmeisters – und peilt auf europäischer Bühne den größten Erfolg des Basketball-Clubs aus der Heimat von Dirk Nowitzki an.
„Es wäre großartig, wenn wir uns mit dem Titel krönen könnten“, sagte der 45 Jahre alte Coach vor dem entscheidenden Final-Rückspiel im FIBA Europe Cup gegen Dinamo Sassari am 1. Mai. Das Hinspiel in Italien verlor der fränkische Bundesligist vor einer Woche mit 84:89 und muss diesen Fünf-Punkte-Rückstand vor heimischem Publikum aufholen.
In seiner eigenen aktiven Laufbahn absolvierte Wucherer 123 Länderspiele, holte an der Seite von Nowitzki EM-Silber, wurde viermal deutscher Meister mit Leverkusen. Als Assistent des damaligen Bundestrainers Bauermann betreute er das deutsche Nationalteam und den FC Bayern, feierte anschließend mit Gießen Achtungserfolge.
Nun soll der vorläufige Höhepunkt an der Seitenlinie folgen. „Es ist auch für uns Trainer das wichtigste Spiel der Karrieren“, betonte Wucherer angesichts des womöglich größten Abends des jungen Vereins. „Wir haben zu wenig Zeit, um gerade voll zu erfassen, was der Titelgewinnen für Club, Stadt und Region bedeuten könnte.“ US-Profi Skyler Bowlin sprach aufgrund der Anspannung über „gute Schmetterlinge, die das Blut zum Fließen bringen“.
Gelingt der Coup, dann würde Würzburg als erst fünfter deutscher Verein einen europäischen Titel holen. ALBA Berlin gewann 1995 den Korac-Cup, auch der Mitteldeutsche BC (2004), die BG Göttingen (2010) und die Fraport Skyliners aus Frankfurt (2016) waren in unterklassigen Wettbewerben erfolgreich.
Nun könnte Würzburg nur zwölf Jahre nach Gründung des Clubs folgen. Schon 2012 schafften es die ambitionierten Baskets bis ins nationale Playoff-Halbfinale, stiegen aber zwei Jahre später ab. Kurz vor Ende der Hauptrunde kämpfen die Franken nun noch um einen Playoffplatz in der Bundesliga.
Wie Bauermann, der Würzburg zum Ende der vorigen Spielzeit auf eigenen Wunsch verließ, setzt auch Wucherer auf eine starke Defensive. „Diese DNA der Verteidigung habe ich in mich aufgesogen“, sagte er vor der Saison der „Main-Post“ über den „größten Einfluss“ seiner Karriere als Spieler durch Bauermann. Nun könnte er schaffen, was selbst der Trainer-Legende verwehrt blieb. (dpa)
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