Coach Jackson mit brisanter Final-Rückkehr nach Berlin

Die Eisbären Berlin formte er zu Serienmeistern und zur klaren Nummer eins in Deutschland - und auch sich selbst verewigte er in den DEL-Annalen. Nun steht Coach Jackson mit München zum dritten Mal im Playoff-Finale. Erstmals geht es dabei gegen seinen Ex-Club.
Titelbild
Trainer Don Jackson trifft mit München auf seinen Ex-Club Berlin.Foto: Tobias Hase/dpa
Epoch Times12. April 2018

Vor diesem Duell hat Don Jackson extra seinen Stanley-Cup-Ring aus dem Schrank geholt. Einschüchtern kann der Coach des EHC Red Bull München die Eisbären Berlin im Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) damit zwar nicht, das weiß er.

Sein Gegenüber Uwe Krupp war nämlich ebenso Champion der Eliteliga NHL – und sogar noch mehr. „Er hat das entscheidende Tor zum Sieg im Stanley Cup geschossen, das ist der Unterschied zwischen uns“, sagte Jackson. Die zwei unterscheidet freilich weit mehr. Als Trainer ist Jackson in der DEL erfolgreich wie kein anderer. Die Endspiel-Serie gegen seinen Ex-Club Berlin wird nun aber auch für ihn „etwas ganz Besonderes“.

Wenn am Freitag (19.30 Uhr) in München das erste von maximal sieben Finalspielen steigt, dann wird es in diesem Duell zwischen dem ehemaligen Serienmeister Berlin und dem aktuellen Champion und Hattrick-Jäger München auch auf Jackson ankommen. Der weiß, wie man gewinnt: Die Eisbären führte er zwischen 2008 und 2013 zu fünf Meisterschaften, in München holte er in drei Jahren zwei Titel. Darauf bildet sich der Amerikaner aber nichts ein. „Ich sehe mich selbst als Teil des Teams, ich habe eine Rolle“, sagte er.

Jackson ist ein Phänomen, und wie viele Phänomene schwer zu begreifen und zu erklären. Der 61-Jährige wirkt neben dem Eis trotz seiner 1,91 Meter Körpergröße sanft und unscheinbar, fast schon schüchtern. „Ich bin gerne so ruhig wie möglich, das ist mein Job“, findet der Ex-Profi. Laute Ansprachen sind selten bei ihm, in Interviews stottert er hin und wieder und verliert bei seinen Ausführungen oft den Faden. Bei seinem Stanley-Cup-Kommentar zu Krupp war unklar, ob es ein Scherz sein sollte. Mit dem weißen Playoff-Bart sieht Jackson aktuell eher aus wie ein Weihnachtsmann als ein knallharter Coach.

Geschenke sind im Kampf um den deutschen Eishockey-Thron aber nicht zu verteilen, weder von Jackson an sein Ex-Team noch von den Eisbären an ihren einstigen Erfolgsbringer. „Ich kenne viele Jungs von damals, wir haben zusammengearbeitet und das werde ich nie vergessen. Aber wenn der Puck fällt, zählt das alles nicht mehr“, sagt Jackson.

Diese professionelle Einstellung und Distanz nach außen sorgen auch dafür, dass Jackson in Berlin zwar als respektierter und anerkannter, aber nicht als geliebter Coach empfangen wird – und das trotz seiner großen und danach bislang unerreichten Erfolge in der Hauptstadt.

Auf überschwängliches Lob für seinen ehemaligen Trainer verzichtet etwa Eisbären-Kapitän André Rankel. „Es ist lange her“, sagte der Stürmer angesprochen auf eine spezielle Erinnerung an die Jackson-Ära und ergänzte: „Wir waren als Mannschaft gut, wir waren erfolgreich.“ Detailliert vergleichen wollte Rankel seinen Ex-Coach und Trainer Krupp ebenfalls nicht. „Parallelen zu suchen, ist nicht mein Ding.“

Seinen Platz in der Eishockey-Historie hat Jackson bereits sicher: in Übersee als zweimaliger Champion und Teamkollege von Wayne Gretzky bei den Edmonton Oilers von 1985, die zum besten Meisterteam der NHL-Historie gewählt wurde. Und hierzulande als erfolgreichster Coach der DEL mit sieben Titeln bei acht Final-Teilnehmen. Seine einzige Endspielniederlage kassierte Jackson übrigens 2006 mit den DEG Metro Stars – im Finale verloren die Düsseldorfer gegen die Eisbären Berlin. (dpa)



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