Kansas City Chiefs drehen den Super Bowl: 25:22 gegen 49ers

Ein Spektakel versprachen sich alle vom ersten Super Bowl in Las Vegas. Die großen Erwartungen konnten Kansas City und San Francisco lange nicht erfüllen – am Ende wurde es dramatisch.
Die Kansas City Chiefs konnten den Super Bowl erneut für sich entscheiden.
Die Kansas City Chiefs konnten den Super Bowl erneut für sich entscheiden.Foto: Brynn Anderson/AP/dpa
Epoch Times12. Februar 2024

Die Kansas City Chiefs um Quarterback Patrick Mahomes und Taylor-Swift-Freund Travis Kelce haben erneut den Super Bowl gewonnen und als erstes NFL-Team seit 19 Jahren den Titel erfolgreich verteidigt.

Gegen die San Francisco 49ers setzte sich die Football-Mannschaft in Las Vegas nach der erst zweiten Verlängerung in der Geschichte des Super Bowls einer am Ende hoch spannenden Partie mit 25:22 durch. Die Chiefs drehten dabei wie bei den Siegen im vergangenen Jahr gegen die Philadelphia Eagles und vor vier Jahren ebenfalls gegen die 49ers einen Zehn-Punkte-Rückstand und zeigten spät ihre Qualität.

Für Mahomes, Kelce und Trainer Andy Reid sowie einige weitere Mitspieler war es der dritte Super-Bowl-Sieg binnen fünf Jahren. Die 49ers verpassten dagegen den sechsten Triumph – diesen Rekord halten weiter die New England Patriots und die Pittsburgh Steelers.

Mahomes zweiter Touchdown zu Mecole Hardman entschied die Partie. Mahomes hatte am Ende 333 Yards nach Pässen. Kelce absolvierte eine schwache erste Halbzeit und kam am Ende dennoch auf 93 Yards. Purdy beendete die Partie mit 255 Yards nach Pässen. 49ers-Profi Juan Jennings gelang in der Glücksspielmetropole in der Wüste von Nevada sowohl ein Touchdown-Pass wie auch ein selbst gefangener Touchdown.

Nach der Nationalhymne und der ersten Einblendung von Pop-Superstar Swift auf den Videowänden im Stadion legten die 49ers los. Purdy zeigte in seinem ersten Super Bowl keine Anzeichen von Nervosität und führte die Offensive über nahezu das ganze Spielfeld – dann aber ließ sich Runningback Christian McCaffrey den Ball aus der Hand reißen.

San Francisco zunächst stärker

So ging es zunächst weiter. Die 49ers wirkten wacher, aggressiver und stärker, kassierten aber viele unnötige Strafen für Festhalten oder Abseits. Von der viel größeren Super-Bowl-Erfahrung der Chiefs war nichts zu sehen. Das Team um Mahomes und Kelce kam überhaupt nicht in Gang. 49ers-Kicker Jake Moody erzielte aus 55 Yards ein Field Goal für die 49ers und stellte damit einen Super-Bowl-Rekord auf – der später von Chiefs-Kicker Harrison Butker um zwei Yards überboten wurde.

Mahomes antwortete mit dem bis dahin weitesten Wurf der Partie und schleuderte den Football 53 Yards zu Hardman. Neun Yards trennten die Titelverteidiger noch von der Endzone, doch dieses Mal konnte Isaiah Pacheco den Ball nicht festhalten und die 49ers holten sich die Kontrolle zurück. Kelce war in dieser Situation nicht auf dem Platz, stürmte danach wütend auf seinen Trainer Andy Reid zu und brachte ihn sogar aus dem Gleichgewicht.

McCaffrey bügelte seinen frühen Fehler aus und erzielte den ersten Touchdown der Partie – nach einem Trickspielzug, bei dem Purdy den Ball zunächst zu Jennings warf und dieser dann auf McCaffrey passte. Die akustisch überlegenen Fans der 49ers unter den rund 60 000 Zuschauern mit Stars und Promis wie LeBron James, Beyoncé, Paul McCartney, Leonardo DiCaprio, Justin Bieber oder Jay-Z und den mehr als 100 Millionen in den USA jubelten.

Der zweite Touchdown von Patrick Mahomes entschied die Partie.

Der zweite Touchdown von Patrick Mahomes entschied die Partie. Foto: Eric Gay/AP/dpa

Taylor Swift ausgebuht

So wurde auch Swift ausgebuht, als sie auf der Videoleinwand eingeblendet wurde. Die 34-Jährige leerte daraufhin den Getränkebecher, den sie in der Hand hielt, in einem Zug aus und knallte ihn auf den Tisch vor sich. Swift war direkt nach einem Konzert in Tokio am Samstagabend zum Super Bowl angereist.

Zunächst sah sie keinen ermutigenden Auftritt des Teams ihres Freunds Kelce. Wie vor vier Jahren in Miami, als die Chiefs 31:20 gewannen, lagen die 49ers zehn Punkte vorne. Weil Chiefs-Kicker Butker noch vor der Halbzeit-Show mit Usher ein Field Goal erzielte, hielt sich der Pausen-Rückstand der Chiefs in Grenzen.

Nachdem Usher mit seinen Gästen Alicia Keys, H.E.R. sowie den Rapper Ludacris und Lil Jon fertig und die Bühne abgebaut war, patzten die Chiefs erneut. Erst fiel ein kurzer Rückpass von Mahomes auf Pacheco auf den Boden, dann warf der hochdekorierte Star-Quarterback beim nächsten Spielzug in die Hände eines 49ers-Verteidigers – das war ihm in den Playoffs 218 Pässe lang nicht mehr passiert.

Dramatisches Ende

In der Partie, die lange von der Spannung und kaum von spektakulären Szenen lebte, dauerte es bis fünf Minuten vor dem Ende des dritten Viertels, ehe Butker aus 57 Yards zum 6:10 verkürzte.

Dann war es erneut ein Fehler der 49ers, der den Chiefs eine Chance gab – dieses Mal nutzten sie die Gelegenheit. Nach einem verlorenen Punt warf Mahomes den Ball aus 16 Yards in die Endzone zu Marquez Valdes-Scantling. Die Chiefs führten 13:10 und hatten plötzlich eine Serie von 13 Zählern in Serie.

Weil Jennings sich wenig später nicht zu Boden reißen ließ und nach dem Touchdown-Wurf nun auch einen Pass für sechs Punkte fing, gingen die 49ers zwar wieder in Führung allerdings nur mit drei Zählern.

Denn Moody vergab den Extra-Punkt. Butker glich mit einem weiteren Field Goal aus. Moody und Butker erzielten je ein weiteres Field Goal. In der Verlängerung kamen die 49ers nur zu einem Field Goal, die Chiefs aber durch Hardman zum Touchdown. Das war der Unterschied zwischen großem Jubel und großer Enttäuschung.

Musiker und Halbzeitpause

Heimlicher Star des Abends war Popsängerin Taylor Swift – auch wenn sie nichts weiter tat, als das Finalspiel der American-Football-Profiliga NFL aus einer Loge im Allegiant Stadium zu verfolgen und ihren Freund Travis Kelce, Spieler der Kansas City Chiefs, anzufeuern.

Popstar Taylor Swift küsst ihren Freund, Chiefs Tight End Travis Kelce, nach dem Sieg.

Popstar Taylor Swift küsst ihren Freund, Chiefs Tight End Travis Kelce, nach dem Sieg. Foto: John Locher/AP/dpa

Immer wieder schwenkten die Fernsehkameras zu Swift, die in Begleitung mehrerer prominenter Freunde war, darunter Schauspielerin Blake Lively und Rapperin Ice Spice. Auch die Eltern von Kelce und dessen Bruder verfolgten das Spiel vor Ort. Nach dem Sieg der Kansas City Chiefs gegen gegen die San Francisco 49ers lagen sich der NFL-Star Kelce und die 14-fache Grammy-Gewinnerin erleichtert in den Armen.

In der Halbzeitpause brachte R&B-Star Usher – von Tänzern und Akrobaten unterstützt – das Stadion mit einem Auftritt zum Kochen, bei dem er Hits wie „Yeah!“, „Love In This Club“ und „Burn“ zum Besten gab. Sängerin Alicia Keys gesellte sich kurz zu ihm auf die Bühne und sang ihr Duett „My Boo“. Unter den 60.000 Zuschauern in der Arena befanden sich auch Beyoncé, Jay-Z und der Basketball-Star LeBron James.

Die Dimensionen des Super Bowl sind gigantisch und die Wirkung wurde dieses Jahr durch die Anwesenheit von Taylor Swift noch verstärkt. Im vergangenen Jahr verfolgten 115,1 Millionen Fernsehzuschauer das Match. Nach Angaben der US-Wettbüro-Vereinigung haben dieses Mal 67,8 Millionen Menschen insgesamt 23,1 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 21,42 Milliarden Euro) gesetzt. (dpa/afp/red)



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