Champions-League-Traum für Gensheimer und Paris geplatzt
Mit leerem Blick nahm Uwe Gensheimer nach dem brutal geplatzten Champions-League-Traum den Pokal für den treffsichersten Profi der Königsklasse entgegen.
Seine zweite Ehrung als Torschützenkönig nach 2011 konnte den Kapitän der deutschen Handballer nicht über die 23:24 (12:11)-Niederlage mit Paris St. Germain im dramatischen Finale gegen Vardar Skopje hinweg trösten. „So zu verlieren ist ganz bitter. Das ist ein Scheiß-Gefühl, einfach zum Kotzen“, formulierte Gensheimer in drastischen Worten seine Enttäuschung.
Als der Final-Four-Neuling aus Mazedonien zu der von Melanie C intonierten Siegerhymne „We are the Champions“ ausgelassen den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feierte, war der Anführer der Bad Boys mit seinen Pariser Teamkollegen am Sonntag bereits in den Katakomben der Kölner Arena verschwunden.
„Für uns ist ein Traum geplatzt. Einen anderen Gedanken gibt es im Moment nicht. Ich habe keine Ahnung, wie lange wir brauchen, das zu verdauen“, sagte der im vergangenen Sommer vom deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen an die Seine gewechselte Gensheimer.
Nach der Meisterschaft und dem Pokalsieg in Frankreich hatte der 30 Jahre alte Weltklasse-Linksaußen, der in der Königsklasse 115 Tore erzielte, auf das Triple mit PSG gehofft. „Es war unser großes Ziel, hier zu gewinnen“, sagte Gensheimer.
Doch wie schon im Halbfinale gegen Rekordsieger FC Barcelona (26:25) wuchs Skopje, das im Viertelfinale die SG Flensburg-Handewitt aus dem Wettbewerb geworfen hatte, über sich hinaus und holte erstmals die wichtigste Trophäe im europäischen Club-Handball. „Ich möchte meinen Spielern gratulieren, denn sie sind die besten der Welt. Ich bin stolz“, sagte Vardar-Coach Raul Gonzales.
Ausgerechnet Gensheimer spielte eine Hauptrolle im Pariser Final-Drama ohne Happy End. Nachdem Daniel Narcisse sieben Sekunden vor Schluss zum 23:23 ausgeglichen hatte, ließ sich der Deutsche beim letzten Angriff des Spiels von Ivan Cupic versetzen. Der Kroate traf in letzter Sekunde zum Sieg für Skopje.
„Ich bin natürlich super enttäuscht. Du bereitest dich das ganze Jahr auf solche Partien vor, daher tut es richtig weh, wenn du die dann verlierst. Wir haben gekämpft und alles gegeben, aber in der zweiten Hälfte haben wir zu viele Bälle hergeschenkt“, resümierte Gensheimer. „Vardar hat am Ende verdient gewonnen.“
Die Mazedonier feierten ihren Coup mit Sektduschen. „Wir haben als Team funktioniert. Nachdem wir im Halbfinale Barcelona geschlagen hatten, sah man in den Augen aller Spieler, dass wir nicht hierhergekommen waren, um Köln zu sehen, sondern diese Trophäe zu gewinnen“, sagte der überragende Torhüter Arpad Sterbik.
Für den 37-Jährigen war es der vierte Champions-League-Titel, nachdem er bereits 2006, 2008 und 2009 mit Ciudad Real triumphiert hatte. Oben drauf erhielt Sterbik als erster Torhüter die Auszeichnung als wertvollster Spieler der Endrunde. „Einfach unglaublich“, sagte der Spanier. „Ich habe neun Finals oder Final-Four-Turniere in der Champions League bestritten, habe viermal den Titel gewonnen, aber diese Auszeichnung ist die Krönung meiner Karriere.“ Auf die muss Gensheimer mindestens noch ein Jahr warten. (dpa)
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