Canadier-Duo Behling/Becker holt WM-Bronze

Erstes WM-Finale, erste deutsche Medaille: Die Canadier Behling/Becker behielten trotz Zittereinlage die Nerven und belohnten sich mit WM-Bronze. Erneutes Pech hatte der viertplatzierte Schubert.
Titelbild
Robert Behling (l) und Thomas Becker im Canadier-Zweier holen bei der Kanu-Slalom-WM Bronze.Foto: Rebekka Anton/dpa
Epoch Times29. September 2017

Robert Behling und Thomas Becker haben bei der Weltmeisterschaft der Slalomkanuten im französischen Pau die erste deutsche Medaille geholt.

Die Weltcupgesamtsieger aus Schkopau kamen im Canadier-Zweier nach einem fehlerfreien Lauf auf Platz drei. Den Sieg sicherten sich die Franzosen Gautier Klauss und Matthieu Peche vor den Rio-Olympiassiegern Ladislav und Peter Skantar aus der Slowakei.

„Es war einfach alles schlimm. Der Start, da haben wir so gezittert und waren aufgeregt. Dann das Zittern im Ziel am Ende. Dass wir Dritte sind, ist unheimlich geil“, sagte Becker. Nach Startnummer vier im Finale der besten Zehn mussten sie ganze 21 Minuten im Zielbereich ausharren, bis das letzte Boot der Mitfavoriten Jonas Kaspar/Marek Sindler ins Ziel kam. Doch bei den Tschechen leuchtete am Ende Rang vier – 19 Hundertstel hinter den Deutschen. Als diese das realisierten, tickten sie in der Leadersbox völlig aus. „Es war die schönste Saison unseres Lebens mit insgesamt fünf Medaillen, jetzt lassen wir richtig die Sau raus“, sagte Beckers Bootspartner Behling.

„Ich habe genauso gezittert, denn es war ein richtig hochklassiges C2-Rennen, absolutes Topniveau“, meinte Cheftrainer Michael Trummer und betonte: „Der Weltcup war insgesamt schon sehr gut und jetzt dieser Saisonabschluss, super.“ Erleichtert war der Chefcoach vor allem über die erste Einzelmedaille zum Auftakt: „Das war ganz, ganz wichtig. Das gibt Motivation für das ganze Team.“

Die Titelverteidiger Franz Anton und Jan Benzien waren im Halbfinale unglücklich ausgeschieden. Ein Fehler wurde mit einer 50-Sekunden-Strafe geahndet, damit war das Aus der Leipziger besiegelt. Auch das Hallenser Boot mit Kai und Kevin Müller kam um 25 Hundertstelsekunden nicht ins Finale. Nicht besser lief es bei den Frauen im Canadier-Einer. Die Leipzigerin Andrea Herzog wurde im Semifinale nur 16., ihre Vereinskollegin Lena Stöcklin 22.

Nicht so viel Glück wie Behling/Becker hatte Sebastian Schubert aus Hamm. Im Kajak-Einer lag er nach einem fehlerfreien Lauf bis zum letzten Starter auf Rang drei. Dann zauberte der Tscheche Ondrej Tunka einen starken Lauf ins Wasser und siegte vor seinem Landsmann Vit Prindis. Der Slowene Peter Kauzer wurde Dritter. „Es geht mir auf den Sack, dass ich wieder Vierter geworden bin. Ich hatte nur eine halbe Sekunde auf den Ersten, das ist ärgerlich“, sagte Schubert, der Bronze um 24 und Gold um nur 53 Hundertstel verpasste. Auch bei der EM und beim Heimweltcup in Augsburg wurde er Vierter. Alexander Grimm aus Augsburg patzte schon am zweiten Tor, „damit hatte ich keinen einfachen Einstieg. Schade, die Strecke hatte es in sich“. (dpa)



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