BVB trotz Dembélé-Abschied bärenstark

Beim BVB läuft es auch nach dem Dembélé-Verkauf prächtig. Zur Bundesliga-Heimpremiere von Bosz gegen Hertha BSC trumpfte das Team um den überragenden Sahin groß auf. Trotzdem war der Trainer nicht ganz zufrieden. Götze scheint auf dem Weg zu alter Klasse.
Titelbild
Glücklich und zufrieden: Die BVB-Profis nach dem Sieg über Hertha BSC.Foto: Guido Kirchner/dpa
Epoch Times27. August 2017

Mario Götze strahlte. Vor Dankbarkeit und Glück. Die schwere Zeit der zurückliegenden Monate verblasst immer mehr.

„Ich bin dankbar, wieder auf dem Platz zu stehen. Jede Minute, jedes Spiel zählt für mich“, sagte der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund nach dem 2:0-Sieg gegen Hertha BSC.

Im Sky-Interview präsentierte sich Götze bestens gelaunt und zuversichtlich. „Auf dem Platz war es wieder ein super Gefühl. Ich brauche den Rhythmus und die Spiele, um meine Fitness zurückzubekommen und auf hundert Prozent zu kommen“, betonte der Offensivspieler, der vom neuen Trainer Peter Bosz bewusst behutsam herangeführt wird. „Wir müssen noch vorsichtig mit ihm sein.“

Gewichtsprobleme und zahlreiche Muskelverletzungen hatten das einstige Wunderkind des deutschen Fußballs im zurückliegenden Jahr gequält. Bis die Diagnose „Stoffwechselstörung“ Ende Februar die Wende einleitete. Danach hatte Götze sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nach erfolgreicher Behandlung und positiver Saisonvorbereitung, in der er das Vertrauen des neuen Trainers spürte, nähert sich Götze Schritt für Schritt seiner alten Klasse.

Nach der Länderspielwoche werde er wohl länger als jeweils nur eine Stunde wie in den ersten beiden Saisonspielen mitwirken können, prophezeite Götze, der wieder mächtig Spaß am Fußball hat: „Ich denke, dass ich ab September wieder volle 90 Minuten gehen kann.“

Neben Götze blüht auch Nuri Sahin auf. Für den 28 Jahre alten Türken, der das 1:0 von Pierre-Emerick Aubameyang (15.) mit einem tollen Pass vorbereitete und das 2:0 mit einem sensationellen Dropkick (57.) mit dem schwächeren rechten Fuß erzielte, war der Trainerwechsel der entscheidende Faktor. Bosz-Vorgänger Thomas Tuchel hatte weniger auf seine Künste vertraut und ihn mit der Verbannung auf die Tribüne beim Pokalfinale gegen Frankfurt im Main sogar brüskiert.

„Ich stand am Scheideweg“, räumte Sahin ein. Intensive Gespräche mit der BVB-Führung und Bosz brachten den selbstkritischen Profi wieder in die Spur: „Mir ist es wichtig, gebraucht zu werden. Ich muss nicht der Wichtigste sein, aber ich will ein wichtiger Teil des Teams sein. Danach hieß es für mich: arbeiten, arbeiten, arbeiten – und genießen. Jetzt sieht man, dass ich meine Form wieder erreicht habe.“

Der BVB-Coach bescheinigt Sahin als Strippenzieher in der Zentrale eine wichtige Rolle, gibt aber auch ihm keine Einsatzgarantie. „Das hängt davon ab, wie gut er spielt. Momentan macht er es sehr gut. Und wenn er jetzt schon mit dem rechten Bein trifft, hat er viel Selbstvertrauen“, sagte Bosz, der eränzte: „Wir hätten Nuri noch häufiger anspielen müssen. Denn er war heute unser freier Mann.“

Trotz seiner gelungen Bundesliga-Heimpremiere mahnte Bosz weitere Steigerungen an, vor allem in der Offensive: „Wir müssen es noch besser machen.“ Unter dem Strich aber könne auch er nicht meckern: „Zwei Spiele, sechs Punkte, fünf Tore, kein Gegentor – da bin ich auch zufrieden.“

Bisher ist nicht erkennbar, dass der für die fixe Rekordablöse von 105 Millionen Euro (plus bis zu 42 Millionen Euro variable Transferentschädigungen) zum FC Barcelona transferierte Ousmane Dembélé sportlich eine Riesenlücke gerissen hätte. Gleichwohl will Sportdirektor Michael Zorc noch Ersatz verpflichten: „Wir schauen, dass wir nochmal was machen werden.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion