BVB besiegt Titelfluch – DFB-Pokaltriumph im vierten Anlauf

Der Alptraum hat für Borussia Dortmund ein Ende. Nach drei Finalpleiten in Serie darf diesmal der BVB jubeln. Dembélé und Aubameyang treffen zum Sieg. Für Tuchel ist es in seinem womöglich letzten Spiel als BVB-Coach der erste Titelgewinn.
Titelbild
BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang jubelt über seinen Treffer zum 2:1 per Elfmeter.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times27. Mai 2017

Vierter Anlauf, erster Sieg: Nach drei verlorenen Endspielen in Serie hat Borussia Dortmund den Titelfluch besiegt, für Eintracht Frankfurt geht dagegen das Warten auf den ersten Cuperfolg auch nach 29 Jahren weiter.

Die Dortmunder setzten sich im Endspiel des DFB-Pokals im Berliner Olympiastadion mit 2:1 (1:1) durch. Für den BVB war es der insgesamt vierte Pokalsieg der Vereinsgeschichte und für Trainer Thomas Tuchel in seinem womöglich letzten Spiel als Trainer der Schwarz-Gelben der erste Titelgewinn.

Ousmane Dembélé (8.) und Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang per Foulelfmeter (67.) schossen den Dortmunder Pokal-Triumph heraus, für die Frankfurter konnte Ante Rebic zwischenzeitlich ausgleichen (29.). Doch eine einseitige Angelegenheit war es keineswegs, der Bundesliga-Elfte Frankfurt war über weite Strecken ein ebenbürtiger Gegner und lieferte einen packenden Pokalfight ab.

„Wenn wir es wieder nicht schaffen, überlege ich das nächste Mal, ob ich überhaupt noch mitfahre“, hatte BVB-Präsident Reinhard Rauball angesichts der drei Final-Niederlagen seit 2014 noch gesagt. Derartige Überlegungen muss er aber nicht anstellen, nachdem die Westfalen am Ende ihrer Favoritenstellung doch gerecht wurden.

74 322 Zuschauer im ausverkauften Berliner Olympiastadion sorgten erwartungsgemäß für eine stimmungsvolle Kulisse. Der Pokal wurde von der zweimaligen Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt ins Stadion getragen. Die Augen waren auch auf die Trainer gerichtet. Frankfurts Coach Niko Kovac dirigierte in seiner Heimatstadt im feinen Anzug die Eintracht, Tuchel bevorzugte auf der Gegenseite in seinem womöglich letzten Spiel als Dortmunds Trainer einen Trainingsanzug. In der nächsten Woche soll es zum Gespräch über eine weitere Zusammenarbeit kommen, das Verhältnis zu Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gilt aber als zerrüttet.

Bei bestem Fußball-Wetter legte der BVB gut los. Bereits in der Anfangsphase sorgte Marco Reus, der bis zum Samstag noch nie einen Titel gewonnen hatte, über den linken Flügel zweimal für Gefahr (2. und 4.). Nur vier Minuten später war es auch schon passiert. Nach Zuspiel von Lukasz Piszczek ließ Dembélé den Frankfurter Vallejo aussteigen und setzte den Ball ins linke obere Eck. Es war fast eine Kopie des 3:2-Siegtreffers aus dem Halbfinale gegen den FC Bayern München.

Nach dem frühen Tor waren die Frankfurter gezwungen zu reagieren. Und sie reagierten, während der BVB das Ergebnis erst einmal verwaltete. Ein Kopfball von Timothy Chandler war eine erste Warnung für den BVB (20.). Sechs Minuten späten waren die Hessen bei einer Doppelchance von Haris Seferovic und Rebic schon näher dran. Rebic besorgte schließlich auch den Ausgleich. Nach Zuspiel von Mijat Gacinovic ließ der Kroate dem Dortmunder Schlussmann Roman Bürki keine Chance.

Und die Dortmunder Mienen verfinsterten sich weiter, zumal Reus schon früh humpelte und nach gut einer halben Stunde länger am Knie behandelt wurde. Dazu blieb die Eintracht am Drücker und verpasste kurz vor der Pause knapp das Führungstor. Nach einem Doppelpass mit Gacinovic traf Seferovic den Pfosten (39.). Der Schweizer hatte erwartungsgemäß den Vorzug vor Publikumsliebling Alexander Meier erhalten. „Wir hatten in den ersten zehn Minuten Probleme, danach waren wir die bessere Mannschaft“, sagte Frankfurts Co-Trainer Robert Kovac.

Für Reus ging es nach der Pause nicht weiter, ebenso blieb Kapitän Marcel Schmelzer mit Oberschenkelproblemen in der Kabine. Dafür brachte Tuchel den jungen Amerikaner Christian Pulisic und Gonzalo Castro ins Spiel. Nuri Sahin, der auch eine Alternative gewesen wäre, stand indes aus taktischen Gründen überhaupt nicht im Kader.

Die Pause tat dem BVB gut, die Westfalen rissen das Spiel wieder an sich und kamen gleich zu ersten Chancen. Shinji Kagawa tauchte in halblinker Position frei vor dem Tor auf, traf aber den Ball nicht richtig (50.). Noch brenzliger wurde es bei einem Seitfallzieher von Aubameyang, als Frankfurts Marco Fabian kurz vor der Linie rettete und der Ball noch die Latte touchierte (63.). Kurz darauf erzielte Aubameyang doch noch sein Tor. Nach Foul von Frankfurts Schlussmann Lukas Hradecky an Pulisic traf der Bundesliga-Torschützenkönig vom Punkt. Womöglich war es das Abschiedsgeschenk des in Europa heiß begehrten Aubameyang.

Das Gegentor war zugleich das Signal für Kovac, Meier ins Spiel zu bringen. Und der Stürmer hatte gleich eine gute Gelegenheit (79.), auf der Gegenseite traf Aubameyang die Latte (86.). (dpa)

Ousmane Dembélé erzielt das 1:0 für denn BVB. Foto: Soeren Stache/dpa

Ousmane Dembélé erzielt das 1:0 für denn BVB. Foto: Soeren Stache

Helene Fischer singt in der Halbzeitpause ihren Hit «Atemlos». Foto: Arne Dedert/dpa

Helene Fischer singt in der Halbzeitpause ihren Hit «Atemlos». Foto: Arne Dedert

Die BVB-Fans feiern auf der Tribüne. Foto: Bernd Thissen/dpa

Die BVB-Fans feiern auf der Tribüne. Foto: Bernd Thissen

BVB-Star Marco Reus wird behandelt und muss später raus. Foto: Bernd Thissen/dpa

BVB-Star Marco Reus wird behandelt und muss später raus. Foto: Bernd Thissen

Frankfurts Ante Rebic jubelt über seinen Treffer zum 1:1. Foto: Arne Dedert/dpa

Frankfurts Ante Rebic jubelt über seinen Treffer zum 1:1. Foto: Arne Dedert

Auch Frankfurts Maskottchen «Attila» ist im Berliner Olympiastadion. Foto: Arne Dedert/dpa

Auch Frankfurts Maskottchen «Attila» ist im Berliner Olympiastadion. Foto: Arne Dedert

Eiskunstlauf-Legende Katharina Witt trägt die DFB-Pokal-Trophäe ins Stadion. Foto: Arne Dedert/dpa

Eiskunstlauf-Legende Katharina Witt trägt die DFB-Pokal-Trophäe ins Stadion. Foto: Arne Dedert



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion