Budapest-Oberbürgermeister: Supercup als Geisterspiel
Angesichts der Corona-Lage hat sich Budapests Oberbürgermeister Gergely Karacsony gegen die Austragung des Supercup-Finales FC Bayern München gegen den FC Sevilla vor Publikum ausgesprochen.
„Hätte ich die rechtlichen Möglichkeiten, das zu entscheiden, würde ich das Match hinter geschlossenen Toren stattfinden lassen“, sagte der grün-liberale Politiker der oppositionellen Tageszeitung „Nepzava“. „Die Verantwortung liegt bei denen, die die Entscheidungsgewalt haben“, fügte er mit Blick auf die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban hinzu.
Das Spiel soll am Donnerstagabend in der Budapester Puskas-Arena über die Bühne gehen. In dem rund 67.000 Zuschauer fassenden Stadion stehen rund 30 Prozent der Plätze den Fans zur Verfügung. Das Vorhaben, an dem der europäische Fußballverband UEFA und die Orban-Regierung festhalten, gilt als umstritten. Das deutsche Robert Koch-Institut stuft Budapest wegen der steigenden Corona-Zahlen als Risikogebiet ein. Bayern hatte am Dienstag die Quarantäneregeln für zurückkehrende Fans verschärft.
Karacsony ist seit vergangenen Oktober Oberbürgermeister von Budapest. Bei der Direktwahl hatte er sich deutlicher als erwartet gegen den Amtsinhaber aus Orbans Fidesz-Partei durchgesetzt. (dpa)
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