Brasiliens ehemaliger Olympia-Chef wegen Korruption angeklagt
Der ehemalige Vorsitzende des brasilianischen Olympischen Komitees (COB), Carlos Arthur Nuzman, ist wegen Korruption angeklagt worden.
Nuzman wird vorgeworfen, zwei Millionen Dollar an Olympia-Funktionäre gezahlt zu haben, um Stimmen für die Vergabe der Spiele 2016 an Rio de Janeiro zu beschaffen, wie die Staatsanwaltschaft der brasilianischen Metropole mitteilte.
Neben Nuzman wurden auch der ehemalige Marketing-Chef des COB, Leonardo Gryner, und der bereits wegen anderer Korruptionsfälle verurteilte Ex-Gouverneur von Rio de Janeiro, Sergio Cabral, angeklagt. Betroffen sind auch Lamine Diack, ehemals Chef des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF und IOC-Mitglied aus Senegal, und sein Sohn Papa Massata Diack, die das Geld erhalten haben sollen.
Nuzman und seine mutmaßlichen Komplizen sollen im August 2009 bei der Leichtathletik-WM in Berlin mit Lamine Diack vereinbart haben, ihm das Bestechungsgeld weiterzuleiten. Der damalige prominente Olympia-Funktionär sollte dafür zwei Monate später bei der IOC-Session in Kopenhagen Stimmen für die Kandidatur Rios sammeln. Am 2. Oktober 2009 setzte sich Rio bei der Wahl gegen Madrid, Tokio und Chicago durch. Nuzman wurde auch Chef des Organisations-Komitees.
Der 75-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft. Er soll sich mit der Vergabe von Bauaufträgen und Dienstleistungsverträgen für die Olympischen Spiele bereichert haben. Nuzman wurde auch wegen Geldwäsche angeklagt. Infolge der Ermittlungen trat er von seinem Posten an der Spitze des Nationalen Olympischen Komitees zurück und wurde vom IOC aller Aufgaben enthoben. (dpa)
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