«Beste Nacht meines Berufslebens»: Klopp hat endlich den Cup
In enger Umarmung standen Jürgen Klopp und Jordan Henderson vor der roten Wand der feiernden Liverpool-Fans. Der deutsche Trainer hatte dabei Tränen in den Augen, sein Kapitän weinte wie ein Kind.
Nach zwei verlorenen Europacup-Endspielen und einem besonders bitteren zweiten Platz in der englischen Meisterschaft hat der FC Liverpool endlich einen großen Pokal in den Händen. Der Champions-League-Sieger 2019 kommt nach einem 2:0-Endspiel-Erfolg gegen Tottenham Hotspur von der Merseyside.
„Das ist die beste Nacht meines Berufslebens“, rief Klopp im Stadion Wanda Metropolitano in Madrid in eines der ersten TV-Mikrofone, das ihm hingehalten wurde. Wenig später bei der Pressekonferenz zu diesem Finale klang der 51-Jährige dann schon gefasster. „Es fühlt sich richtig gut an, aber ich selbst bin deutlich ruhiger, als ich das von diesem Moment immer erwartet habe“, sagte er. „Es war für mich persönlich nicht so wichtig, den Pokal zu berühren. Ich freue mich über alle Bilder, in denen meinen Spieler ihn in der Hand halten.“
Der FC Liverpool gewann die wichtigste Trophäe des europäischen Vereinsfußballs schon zum sechsten Mal. Die Geschichte dieses Vereins ist so eindrucksvoll, dass die beiden verlorenen Finals 2016 (Europa League) und 2018 (Champions League) dem Renommee der „Reds“ nicht viel anhaben können. Bei Klopp persönlich war das anders. Inklusive seiner Zeit bei Borussia Dortmund hatte er bis zu diesem Abend sechs Endspiele nacheinander verloren. Seit den Toren von Mohamed Salah (2./Handelfmeter) und Divock Origi (87.) kann ihm niemand mehr nachsagen, dass er keine großen Spiele gewinnen könne. Jetzt steht Klopp in einer Reihe mit Namen wie Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld.
Seine Genugtuung darüber ließ er nach dem Spiel in einem Interview heraus. „Es gibt immer ein paar Leute, die sagen dir: Yeah, aber du hast ja nie gewonnen“, meinte Klopp da. Und fing in leichter Abwandelung eines 90er-Jahre-Hits auf einmal an zu singen: „Let’s talk about six, Baby!“ Gemeint war der sechste Champions-League-Titel seines LFC.
„Er ist ein fantastischer Manager. Er ist aber auch ein fantastischer Mensch“, sagte sein niederländischer Abwehrspieler Virgil van Dijk über Klopp. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir zusammen diesen Pokal für diesen großartigen Club gewonnen haben.“ Auch Joel Matip, der einzige deutsche Spieler in diesem Champions-League-Finale, meinte nach dem Spiel: „Ich freue mich riesig für Jürgen Klopp. Die Leute haben viel über seine Finalserie geschrieben. Aber er hat sich diesen Erfolg mit uns hart erarbeitet.“
Liverpool gegen Tottenham wird als eines der schwächsten Endspiele der vergangenen Jahre in die Champions-League-Geschichte eingehen. Bei ihrer 1:3-Niederlage gegen Real Madrid vor einem Jahr spielten die „Reds“ besser als diesmal gegen die „Spurs“. Doch durch Siege wie gegen den FC Barcelona (4:0) oder Bayern München (3:1) hat sich Liverpool diesen Titel im Laufe des Wettbewerbs mehr als verdient.
Am Sonntagnachmittag wollen mehrere hunderttausend Menschen das Team zu einer gigantischen Siegesfeier in Liverpool empfangen. Und geht es nach Klopp, hat der LFC mit dem Titel-Gewinnen gerade erst angefangen. „Ich hatte gerade Pep Guardiola am Telefon“, sagte er über den Trainer des großen Meisterschaftsrivalen Manchester City, der am Ende der Premier-League-Saison nur einen Punkt mehr hatte als Liverpool. „Wir haben uns versprochen, uns auch nächste Saison wieder gegenseitig in den Hintern zu treten. Wir werden wieder alles versuchen und sehen, ob wir wieder etwas gewinnen können.“ (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion