Bayers «Riesenchance» – Hertha will Europa-Comeback

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Trainer Roger Schmidt will mit Leverkusen die Erfolgsserie fortsetzen.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times29. April 2016
Für Bayer Leverkusen und Hertha BSC geht es um Millionen und ein Happy End. „Wir haben die Chance, ein tolles Saisonziel zu erreichen“, sagte Bayer-Chefcoach Roger Schmidt vor dem Topspiel der Fußball-Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr).

Der Werksclub könnte eine furiose Aufholjagd krönen und die direkte Rückkehr in die Champions League vorzeitig perfekt machen. Dazu müsste der sechste Sieg in Serie gelingen und Borussia Mönchengladbach beim FC Bayern verlieren. Hertha fehlt nur ein Punkt zum Europacup-Comeback.

Die Europa League dürfte wohl so gut wie sicher sein, doch Trainer Pal Dardai hat weiter die große Bühne der Königsklasse im Blick: „Wir wollen den vierten Platz verteidigen.“ Allerdings warten die Berliner seit fünf Partien auf einen Sieg und verloren zuletzt dreimal. Dennoch haben auch die Hertha-Spieler Europas Premium-Klasse nicht abgeschrieben.

„Wenn man sieht, wo wir herkommen, wäre das ein Erfolg“, sagte Mitchell Weiser im „Kicker“ zur Europa League. „Aber wenn die Champions League dann losgeht, würde ich mich trotzdem über Platz fünf ärgern – nachdem wir über Monate in den Top vier waren.“

Am 25. Spieltag waren die Berliner sogar sechs Punkte vor den auf Tabellenrang acht abgestürzten Leverkusenern. Danach verloren sie aber nicht mehr und liegen nun fünf Zähler vor Hertha. „Es ist nicht selbstverständlich, mit Bayer in die Champions League zu kommen, das ist sehr hart“, sagte Schmidt und fügte zur Tabellen-Achterbahnfahrt an: „Wenn wir es mit der Geschichte dieser Saison schaffen, können die Spieler sehr stolz darauf sein – und ich auch.“

Trotz des eigenen furiosen Liga-Laufs von zuletzt sechs Siegen nacheinander und der Negativserie des Hauptstadtclubs warnt der Cheftrainer seine Bayer-Profis, die Gäste zu unterschätzen. „Hertha hat eine Supersaison gespielt. Da wollen sie nicht mit leeren Händen dastehen“, sagte Schmidt. „Hertha wird beste Bereitschaft, beste Motivation und beste Kampfbereitschaft zeigen, um selbst in eine gute Situation zu kommen.“

Viel zu verlieren haben die Gäste nicht, dafür aber jedoch die Chance, nach 16 Jahren vielleicht doch noch den großen Coup zu landen und wieder in der Champions League zu spielen. „Wir wollen alles geben, was drin ist im Tank“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz. „Jetzt gehen wir wieder ins Risiko“, lautet Dardais Alles-oder-Nichts-Parole.

Keine Störung fürchtet Bayer durch den Poker um Nationaltorwart Bernd Leno, der bis Samstag noch seine Ausstiegklausel nutzen und den Werksclub verlassen könnte. „Es ist legitim, dass sich ein Spieler die Zeit für so eine Entscheidung nimmt“, sagte Schmidt gelassen. „Das wird seine Leistung nicht beeinträchtigen.“ Noch am Freitag gab es Gespräche zwischen dem Leno-Berater und dem Club. Der 24-jährige Leno soll unter anderem von Tottenham Hotspur umworben werden.

Die Leverkusener müssen im Spitzenspiel ohne Nationalspieler Jonathan Tah auskommen. Wegen eines Magen-Darm-Virus musste sich der Innenverteidiger sogar zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus begeben. Für ihn könnten Lars Bender oder Christoph Kramer in die Viererkette rücken. Ausfallen werden zudem Wladlen Jurtschenko (Außenbandriss) und Wendell (Syndesmoseband-Riss). „Wir konnten in dieser Saison selten die gleiche Formation hinten auflaufen lassen und hatten trotzdem eine große Stabilität“, stellte Schmidt fest. In den vergangenen sechs siegreichen Partien gab es nur zwei Gegentore.

(dpa)

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