Bayerns «tolle Woche»: Double-Gewinner Kovac
Das zwölfte Double der Vereinsgeschichte war für den FC Bayern München nach einer höchst turbulenten Saison mit einem ganz starken Finish ein sehr spezielles, insbesondere für den von den Anhängern nach dem 3:0 (1:0) gegen RB Leipzig lautstark gefeierten Trainer.
Niko Kovac genoss die Zuneigung des Fan-Volkes, er verließ das Berliner Olympiastadion in seiner Heimatstadt als großer Gewinner. „Ich bin erst einmal froh, dass dieses Jahr ein Happy End genommen hat“, sagte Pokal-Experte Kovac, der ein Jahr zuvor im Endspiel mit Eintracht Frankfurt gegen seine aktuelle Mannschaft triumphiert hatte. Der 47-Jährige gestand: „Ich freue mich jetzt auf den Urlaub. Es war eine anstrengende Saison.“
Beim kurzen Empfang der Pokalsieger auf der Partybühne in der Hauptstadtrepräsentanz des Hauptsponsors hielt Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge später keine Ruhmesrede auf den „lieben Niko“. Aber seinen Job hat Kovac im ersten Trainerjahr absolut erfüllt.
„Das Selbstverständnis von Bayern München ist, solche Finalspiele zu gewinnen“, sagte Rummenigge unter dem Beifall der geladenen Gäste. „Wir haben eine tolle Woche. Letzte Woche haben wir die Meisterschaft gewonnen – und heute noch oben drauf das Double. Damit haben wir eine Saison abgeschlossen, mit der man hochzufrieden sein kann.“ Das Abschlusszeugnis passt also. Eine Trennung von Kovac sei „nie ein Thema“ gewesen, hatte Rummenigge zuvor im Fernsehen gesagt.
„Unbedingter Wille und Qualität waren entscheidend dafür, dass wir jetzt als Double-Sieger dastehen“, betonte Kapitän Manuel Neuer. Das intensive, temporeiche und unterhaltsame Pokalendspiel war der Beleg. Den anfangs dominanten Leipzigern fehlt dieses Champion-Gen noch, das die Münchner Titelsammler besitzen.
Robert Lewandowski (29./85. Minute) und Kingsley Coman (78.) erzielten „wunderschöne Tore“, wie Kovac schwärmte. Und Nationaltorhüter Neuer war vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw beim Comeback nach sechs Wochen Wettkampfpause ein herausragender Rückhalt. Gegen Yussuf Poulsen vereitelte er zunächst das 0:1 und gegen Emil Forsberg das 1:1. „Ich muss und möchte Manu von ganzem Herzen gratulieren zur Topleistung. Er hat uns in zwei Situationen im Spiel gehalten. Das ist das, was man auf dem Niveau braucht“, lobte Kovac seinen Schlussmann.
Ralf Rangnick tat sich schwer, die Niederlage zu akzeptieren. „Es ist so enttäuschend, weil wir das Spiel nicht verlieren mussten“, haderte der 60-Jährige nach seinem letzten Spiel als RB-Coach. Am Ende einer „außergewöhnlich guten Saison“ (Rangnick) mit Platz drei in der Bundesliga blieb den Sachsen zehn Jahre nach der Vereinsgründung bei der Finalpremiere der erste große Titelgewinn versagt.
Nach dem Urlaub geht für alle die Jagd um Siege und Trophäen aufs Neue los. „Mit dem BVB und auch RB müssen wir in der Zukunft stark rechnen“, sagte Kovac zum Dreikampf der Zukunft mit Vizemeister Borussia Dortmund und dem ehrgeizigen Emporkömmling aus Leipzig.
Nach der langen Nacht in der Hauptstadt wird beim FC Bayern aber erst einmal weitergefeiert. Die Double-Gewinner um Kovac und Neuer präsentierten sich am Sonntagnachmittag nach der Rückkehr aus Berlin mit der Meisterschale und dem DFB-Pokal auf dem Münchner Marienplatz ihren Fans. (dpa)
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