Bayern wirbelt gegen ALBA zum Meistertitel und Double
Der FC Bayern ist nach einem fulminanten Heimsieg im großen Final-Showdown über ALBA Berlin wieder die Nummer eins im deutschen Basketball.
Der Favorit aus München feierte ein spektakuläres 106:85 (58:39) und den entscheidenden fünften Erfolg in der spannenden Best-of-Five-Serie. Dank einer teils atemberaubenden Offensiv-Gala konnten die Bayern schon lange vor der Schlusssirene mit der großen Party zum ersten Double der Vereinshistorie beginnen. Nach dem vierten Meistertitel und dem ersten Triumph seit 2014 darf München als Nachfolger des entthronten Serienchampions Brose Bamberg in der nächsten Saison auch in der Euroleague antreten.
Das junge ALBA-Team dagegen verpasste trotz eines beherzten Comebacks in der Serie den neunten Meistertitel. Den Hauptstädtern reichten am Samstag auch 29 Punkte des blendend aufgelegten Dreier-Schützen Spencer Butterfield nicht zum Auswärtssieg. Bei Bayern waren Nihad Djedovic mit 19 Zählern der erfolgreichste Werfer.
Zum Schlusspunkt einer langen Saison galt es bei beiden Teams, die letzten Reserven zu mobilisieren und keine Erschöpfung zuzulassen. Vor allem die Bayern gingen mit wilder Entschlossenheit in die Partie und schnell komfortabel in Führung. Schon im ersten Viertel waren die Gastgeber mit mehr als zehn Punkten in Front und begeisterten die eigenen Anhänger sowie Edel-Fan Uli Hoeneß auf dessen angestammten Platz in der zweiten Sitzreihe mit teils meisterlicher Offensive.
Sieben erfolgreiche Dreier, spektakuläre Dunkings und ein famoser Alley-Oop-Abschluss durch Devin Booker: Die Münchner trafen nicht nur deutlich erfolgreicher als ALBA, sondern verzückten mit etlichen Ausrufezeichen die meisten der mehr als 6500 Zuschauer in der Halle. Beim Dreier zum 58:36 von Abwehrspezialist Alex King sprang auch Vereinsboss Hoeneß auf und riss jubelnd die Hände in die Höhe.
Die „Albatrosse“, die durch einen erkämpften Heimsieg am Mittwoch den K.o. in der eigenen Halle vermieden und ein alles entscheidendes Match erzwungen hatten, taten sich gegen die aggressive Abwehr extrem schwer. Im ersten Viertel kam Berlin nur zu zwei Zwei-Punkte-Würfen – und beide gingen daneben. Zur Halbzeit standen gerade einmal sechs Zähler von innerhalb der Dreierlinie zu Buche.
Den Schaden einigermaßen in Grenzen hielten die Gäste dank zwölf erfolgreichen Freiwürfen und ihrer großen Stärke von außen. Sieben Dreier gingen rein, unter anderem zwei innerhalb weniger Sekunden durch Niels Giffey. Der ALBA-Kapitän war beim Erfolg im vierten Finalspiel in Berlin mit 20 Zählern der Matchwinner gewesen.
„Wir müssen mental stark bleiben“, forderte Bayerns Co-Trainer Emir Mutapcic in der Pause – auch er hatte noch Partie drei im Kopf, als München einen 21-Punkte-Vorsprung fast noch verspielt hätte. Und tatsächlich kamen die Hauptstädter von Coach Aito Garcia Reneses besser aus der Kabine und konnten angeführt Dreier-Experte Butterfield verkürzen. Aber die Kraft reichte nicht für das Comeback.
Im Gegenteil: Die Bayern von Trainer Dejan Radonjic hatte angetrieben von den Fans auf das ALBA-Aufbäumen eine souveräne Antwort parat und gingen mit 25 Punkten Vorsprung in das letzte Viertel. Dort wurden die letzten zehn Minuten der Saison dann zur Party-Ouvertüre. (dpa)
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