Bayern-Präsident Hoeneß nennt Heynckes «Glückszustand»

Der FC Bayern bleibt der sportlich und wirtschaftlich erfolgreichste Fußballverein in Deutschland. Der Bundesliga-Krösus macht bei fast 650 Millionen Umsatz knapp 40 Millionen Euro Gewinn. Präsident Hoeneß benennt «die Nacht von Paris» als Weckruf für den Rekordmeister.
Titelbild
Uli Hoeneß sieht den FC Bayern München wieder auf Kurs.Foto: Matthias Balk/dpa
Epoch Times24. November 2017

Als Fußball-Weltmeister Manuel Neuer in Begleitung des ebenfalls noch verletzten Franck Ribéry an Krücken in den Audi Dome humpelt, brandet Beifall auf.

Uli Hoeneß muss für die leicht verspäteten Starkicker seine Begrüßung auf der von Rekordzahlen und flotten Sprüchen geprägten Jahreshauptversammlung des FC Bayern im Münchner Audi Dome kurz unterbrechen. Aber das macht der Präsident gerne, denn er rühmt das Duo als echte Bayern: „Das sind zwei Vertreter, die im Laufe der Jahre in diese Familie hineingewachsen sind. Sie haben das Mia-san-mia verinnerlicht.“

In seiner Rede ein Jahr nach seiner Rückkehr ins Präsidentenamt preist der 65 Jahre alte Hoeneß dann aber vor allem einen Mann: Jupp Heynckes, den zurückgekehrten Triple-Trainer von 2013. Den Wechsel von Carlo Ancelotti zu Heynckes nennt Hoeneß einen Glücksfall.

„Es war die Nacht von Paris, die diesen Verein hat aufwachen lassen“, sagte Hoeneß zu den sportlichen Konsequenzen, die der Verein aus dem 0:3 in der Champions League gegen Paris St. Germain gezogen habe. „Es ist ein Glückszustand, dass es gelungen ist, Jupp Heynckes zu verpflichten.“ Seitdem eile der Rekordmeister von Sieg zu Sieg.

Die Nacht von Paris habe auch dazu geführt, dass er persönlich mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge in der Führung des Vereins wieder zusammengefunden habe. „Wir arbeiten wieder ganz eng zusammen“, sagte der 65-jährige Hoeneß. Gemeinsam mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic, der von den 1459 anwesenden Mitgliedern viel Applaus erhielt, werde er Rummenigge in Zukunft total unterstützen, gerade auch nach außen. „Es schießt eine Kanone, die heißt Karl-Heinz Rummenigge. Und Hasan und ich stehen dahinter und reichen ihm die Kugel“, sagte Hoeneß kämpferisch.

Hoeneß sieht harte Kämpfe im internationalen Fußball auf den deutschen Topclub zukommen. „Du spielst nicht nur gegen Vereine, sondern ganze Staaten: Katar, Abu Dhabi, ein russischer Oligarch und amerikanische Hedgefonds“, sagte er mit Blick auf die Finanzkraft von Vereinen wie Paris St. Germain oder Manchester City.

Der FC Bayern kann nach wirtschaftlichen Rekordzahlen aber auch selbst in Zukunft weiterhin viel Geld in Topfußballer investieren. Der Bundesliga-Krösus setzte im Geschäftsjahr 2016/17 nie zuvor erreichte 640,5 Millionen Euro um. Der Gewinn nach Steuern betrug 39,2 Millionen Euro, ebenfalls eine weitere Bestmarke nach 33 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2015/16. „Unsere wirtschaftlichen Anstrengungen dienen vornehmlich nur einem Ziel: der Maximierung des sportlichen Erfolgs“, erklärte Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen.

Die FC Bayern München AG schüttet eine Rekorddividende von 16,5 Millionen Euro an die Aktionäre aus. Der größte Anteil geht mit 12,375 Millionen an den FC Bayern e.V. Der Verein hält 75 Prozent der AG-Anteile. Die weiteren 25 Prozent verteilen sich auf zu gleichen Teilen auf die Partner Allianz, Audi und Adidas.

Wahlen standen auf der Versammlung nicht auf dem Programm. Vor einem Jahr war Hoeneß nach seiner Haftstrafe wieder zum Präsidenten des deutschen Fußball-Rekordmeisters gewählt worden.

Der FC Bayern München bleibt der größte deutsche Sportverein. Die Mitgliederzahl nähert sich rapide der Schwelle von 300 000. Aktuell sind es 290 000. Die Zahl der Fanclubs beträgt 4327 mit mehr als 340 000 Mitgliedern. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion