Bayern-Plan: Rasantes Warm-up gegen Wolfsburg für Paris

Das Kräftemessen mit Neymar und Co. spukt in München bereits in allen Köpfen herum. Boss Rummenigge heizt das Duell verbal schon mal an. Vorher haben Wolfsburg-Schreck Lewandowski und seine Kollegen aber noch einen Job zu erledigen - gegen einen Bayern-Spezialisten.
Titelbild
Trainer Carlo Ancelotti ist mit der Form seiner Spieler vom FC Bayern München sehr zufrieden.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times21. September 2017

Mit einer weiteren Oktoberfest-Gala will sich das langsam wieder meisterlich funktionierende Starensemble des FC Bayern um Wolfsburg-Schreck Robert Lewandowski optimal auf das schon jetzt elektrisierende Kräftemessen mit Paris St. Germain und Superstar Neymar einstimmen.

Erst die Liga-Pflicht, dann die Europa-Kür: Gegen den VfL strebt der deutsche Fußball-Serienmeister am Freitag (20.30 Uhr) zum Abschluss der Englischen Woche nicht nur Sieg Nummer drei, sondern auch die Tabellenführung an. „Wir sind in einem guten Moment. Den wollen wir aufrechterhalten“, sagte Trainer Carlo Ancelotti. Der Italiener kündigte die nächste Rotationswelle an.

Das Warm-up gegen Fehlstarter Wolfsburg ist nicht nur wegen der Jagd auf Spitzenreiter Borussia Dortmund wichtig. Es soll vor allem ein optimales Gefühl für das große Champions-League-Duell am kommenden Mittwoch in Paris erzeugen. „Es kribbelt bei uns allen gewaltig“, bekannte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge schon jetzt.

Wegen des großen Europa-Tests soll es sogar bei dem noch davor anstehenden Oktoberfest-Ausflug des Teams nicht „allzu ausschweifend“ zugehen, wie Rummenigge im Stadionheft zum Wolfsburg-Spiel anmerkte. Der Vorstandsvorsitzende schob das Duell schon mal emotional an. „Druck hat vor allem PSG. Wer so viel Geld in die Hand nimmt, muss die Champions League gewinnen“, schrieb Rummenigge im Editorial.

Natürlich haben auch Ancelotti und seine Spieler Paris längst im Hinterkopf, auch wenn sie das verneinen. „Wir konzentrieren uns nicht auf Paris, sondern auf Wolfsburg. Da wollen wir drei Punkte holen. Das hat Priorität“, sagte Nationalspieler Sebastian Rudy. „Wir sind fokussiert auf Wolfsburg“, versicherte auch Ancelotti: „Wir haben danach fünf Tage Zeit, das Spiel gegen Paris vorzubereiten.“

Ancelotti wird seine Startelf wieder durchmischen. Jérôme Boateng, Mats Hummels, Arturo Vidal und Franck Ribéry, die beim 3:0 auf Schalke gar nicht oder nur einige Minuten zum Einsatz kamen, hätten gute Chancen auf einen Startplatz, berichtete der Italiener. Arjen Robben steht nach einer Grippe auch wieder zur Verfügung. Dagegen fällt Thiago wegen einer leichten Blessur am Schambein aus.

Ein Leistungsabfall war auch gegen Schalke trotz etlicher Wechsel nicht zu sehen, im Gegenteil: Die frisch ins Team rotierten Akteure wie der herausragende Neuzugang James, aber auch Rudy oder Niklas Süle spielten in Gelsenkirchen sehenswert auf. „Auch mit der Rotation fällt unsere Qualität nicht ab“, stellte Robert Lewandowski fest.

Der Torjäger gilt als spezieller Wolfsburg-Schreck. Erst zwei Jahre liegt sein historischer Neun-Minuten-Fünferpack beim 5:1 gegen die Niedersachsen zurück – es war auch ein Oktoberfest-Heimspiel des FC Bayern.

Fast 16 Jahre reicht der letzte Punktgewinn der Wolfsburger in München zurück (3:3 am 8. Dezember 2001). Trotzdem rechnet sich der neue Trainer Martin Schmidt etwas aus: „Wir müssen von Anfang an bewusst eine Chance sehen. Wenn das Spiel beginnt, haben wir schon einen Punkt. Darum müssen wir kämpfen“, sagte er.

Bei seinem Einstand gegen Werder Bremen (1:1) war sein neues Team nach der Pause eingebrochen. Trotzdem wollte er nichts von einer Verunsicherung seiner Mannschaft hören. Schmidt selbst hat gute Erinnerungen an München. Mit seinem Ex-Club Mainz 05 trotzte der Schweizer den Bayern erst vor fünf Monaten ein 2:2 in München ab. Und es war auch Schmidt, der in der Bundesliga für den letzten Gästesieg in der Allianz Arena sorgen konnte: Im März 2016 siegte Mainz mit 2:1 gegen die damals noch von Pep Guardiola trainierten Bayern.

DIE VORAUSSICHTLICHEN AUFSTELLUNGEN:

Bayern München: Ulreich – Kimmich, Boateng, Hummels, Rafinha – Vidal, Rudy – James, Müller, Ribéry – Lewandowski

VfL Wolfsburg: Casteels – Verhaegh, Knoche, Uduokhai, Gerhardt – Camacho, Guilavogui – Malli, Didavi, Arnold – Origi

Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle) (dpa)



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