Bayern nach Elfer-Krimi weiter auf Triple-Kurs
Damit haben die Münchner, die auch noch im Champions-League-Viertelfinale stehen, weiter den 18. Cup-Triumph im Visier. Zudem könnten die Bayern als erster Verein dreimal in Serie den Pokal gewinnen. Im Halbfinale kommt Erzrivale Borussia Dortmund Ende April zur Neuauflage des Vorjahres-Endspiels nach München.
Die Leverkusener verpassten hingegen vor 31 210 Zuschauern nach zuletzt fünf Bundesliga-Siegen ohne Gegentor den ersten Halbfinal-Einzug seit sechs Jahren. Zudem erlebte das Team von Trainer Roger Schmidt nach dem Achtelfinal-Aus in der Champions League bei Atletico Madrid das nächste Elfmeter-Drama, weil Josip Drmic bei seinem Versuch an Manuel Neuer scheiterte.
„Das ist bitter, brutal“, klagte Bayer-Schlussmann Bernd Leno. „Sie waren einen Elfmeter besser. Unsere Mannschaft hat noch Luft nach oben, irgendwann gewinnen wir auch ein Elfmeterschießen“, sagte Sportdirektor Rudi Völler. „Elfmeterschießen ist immer vor allem Glück. Es war ein nervenaufreibendes Spiel“, urteilte Weltmeister Thomas Müller. „Das Spiel hat keinen Verlierer verdient gehabt“, sagte Bayern-Held Neuer.
Bayern-Trainer Pep Guardiola hatte seiner Mannschaft diesmal nicht die Defensivtaktik verordnet, mit der er als Reaktion auf den Ausfall des Topduos Arjen Robben und Franck Ribéry zuletzt in Dortmund ein glanzloses 1:0 erreicht hatte. Stattdessen kehrten die Münchner zum gewohnten Spiel mit hohem Ballbesitz zurück. Allein in der ersten Halbzeit lief die Kugel zu 73 Prozent in den Reihen der Gäste, die zudem dreimal so viele Pässe spielten. Wirklich drangvoll und zielführend allerdings wirkte die Offensive der Bayern nicht.
Die Leverkusener setzten sich von Beginn an clever und zum Teil sehr sehenswert zur Wehr. Bei den Bayern fehlte die Kreativität, zumal auch Bastian Schweinsteiger verletzt passen musste. Nur einmal wurde es vor den Bayer-Tor richtig gefährlich: Bei einer präzisen Hereingabe von Juan Bernat fiel der Ball dem völlig allein stehenden Thomas Müller (40.) direkt vor die Füße, doch 04-Keeper Leno warf sich in die Schussbahn und wehrte ab.
Die Hausherren, die vor sechs Jahren den FC Bayern im zuvor letzten Pokalduell der beiden Clubs aus dem Wettbewerb geworfen hatten, ließen ansonsten nicht viel zu und setzten selbst einige Nadelstiche. Nationalspieler Karim Bellarabi, der seinen 25. Geburtstag feierte, vergab eine Reihe guter Möglichkeiten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhten die Münchner, die zuvor in 15 Pokal-Partien in Serie siegreich waren, den Druck. Nach einer Stunde lag der Ball dann nach einem Kopfball von Robert Lewandowski im Bayer-Netz, doch Schiedsrichter Felix Zwayer gab den Treffer wegen eines angeblichen Stürmerfouls gegen Ömer Toprak nicht – eine Fehlentscheidung. Doch die Proteste der Bayern halfen nichts.
Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit verpasste Julian Brandt nach Bellarabis Flanke den möglichen Siegtreffer aus kurzer Distanz, weil Rafinha gerade noch die Fußspitze an den Ball bekam.
In der Verlängerung bestimmten die Bayern das Geschehen. Götze schob den Ball nach Rafinhas Zuspiel aus drei Metern am linken Pfosten vorbei (98.), Bernat scheiterte an Leno (114.). So musste das Elfmeterschießen entscheiden.
(dpa)
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